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Neues Parkkonzept für Münster: Sinnvolle Lösung oder Flickwerk?

Münsters neues Konzept zum Parken im öffentlichen Straßenraum zielt auf eine effizientere Raumnutzung und höhere Aufenthaltsqualität. Doch reicht es aus? Ein kritischer Blick. Parkkonzept Münster
Foto: Thomas

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Beschluss: Neues Parkkonzept in Münster

Am 19. Juni 2024 wurde das Konzept zum Parken im öffentlichen Straßenraum von der Stadt Münster und einem Verkehrsplanungsbüro erarbeitet. Das Ziel dieses Konzepts ist die effizientere Nutzung des öffentlichen Raums sowie die Steigerung der Aufenthaltsqualität. Doch wie realistisch sind diese Ziele?

Berücksichtigte Bereiche des Parkkonzepts

Das neue Parkkonzept umfasst die Innenstadt und innenstadtnahe Wohnquartiere wie das Kreuz-, Erpho-, Hansa- und Herz-Jesu-Viertel, das Bahnhofsumfeld, das Südviertel, Pluggendorf sowie den Bereich rund um das Schloss und Neutor. Diese Gebiete sind stark frequentiert und die Parkplatzsituation dort ist seit Jahren problematisch.

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Maßnahmen zur Verbesserung der Parkplatzsituation

Zu den geplanten Maßnahmen gehören sicherere Wege zur Schule und Kita sowie die Verbesserung der Barrierefreiheit. Diese Maßnahmen sind zweifellos positiv, doch ob sie die eigentlichen Parkprobleme lösen, bleibt fraglich. Zusätzlich sollen Carsharing-Angebote erweitert werden, wobei 60 zusätzliche Stellplätze für Elektrofahrzeuge in den Vierteln Süd, Kreuz, Hansa und Pluggendorf entstehen sollen. Allerdings ist fraglich, ob diese wenigen Stellplätze tatsächlich ausreichen, um den Bedarf zu decken.

Nutzung vorhandener Parkmöglichkeiten

Das Parkhaus am Coesfelder Kreuz wird an Samstagen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit 870 Stellplätzen und einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr erscheint dies als praktikable Lösung. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies den Parkdruck in den Wohnquartieren wirklich entlastet. Die Prüfung neuer Bewohnerparkzonen im Kreuzviertel und im südlichen Teil des Südviertels könnte helfen, ist jedoch nur eine von vielen notwendigen Maßnahmen.

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Spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Park- und Verkehrssituation

Die Einführung von Lade- und Lieferzonen an der Warendorfer Straße und der Hammer Straße soll den Verkehr in diesen Bereichen entlasten. Ein Konzept zum Umgang mit „Schrotträdern“ wird entwickelt, um Platz für nutzbare Fahrräder zu schaffen. Diese Maßnahmen klingen gut, doch wie effektiv sie wirklich sind, wird die Praxis zeigen müssen. Eine neue Zufahrtsregelung für das Parkhaus an der Königsstraße soll den Verkehrsfluss verbessern, was sicherlich eine gute Idee ist, aber nur einen kleinen Teil des Gesamtproblems adressiert.

Integration in den „Masterplan Mobilität Münster 2035+“

Das Parkkonzept ist Teil des übergeordneten „Masterplan Mobilität Münster 2035+“, der im April 2024 beschlossen wurde. Dieser Plan sieht eine umfassende Neugestaltung des Verkehrs in Münster vor, um die Mobilität und Lebensqualität in der Stadt langfristig zu verbessern. Doch wie viele solcher Pläne haben wir schon gesehen, ohne dass sich spürbar etwas verbessert hat?

Fazit: Verbesserte Nutzung des öffentlichen Raums oder nur Augenwischerei?

Das Konzept zum Parken im öffentlichen Straßenraum in Münster zielt darauf ab, die Parkmöglichkeiten effizienter zu gestalten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Durch gezielte Maßnahmen wie die Erweiterung von Carsharing-Angeboten, die Schaffung sicherer Schulwege und die Nutzung von Supermarktparkplätzen soll der öffentliche Raum besser genutzt und die Lebensqualität der Bewohner gesteigert werden. Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um die komplexen Probleme tatsächlich zu lösen, bleibt abzuwarten.