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Noten erst ab Klasse 9 und Kita-Pflicht: 19 Empfehlungen für ein gerechteres Bildungssystem

Der Schulentwicklungsplan Münster bis 2033/34 zeigt, wo neue Schulen entstehen müssen und wie sich Schülerzahlen entwickeln.
Foto: Kohji Asakawa

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Zum Internationalen Tag der Bildung hat der Bürgerrat Bildung und Lernen 19 Empfehlungen vorgestellt. Ziel ist es, das Bildungssystem in Deutschland zu verbessern und gerechter zu gestalten. Die Vorschläge betreffen alle Bildungsstufen, von der Kita bis zur beruflichen Bildung. Besonders wichtig sind Änderungen wie Noten erst ab Klasse 9, eine zweijährige Kita-Pflicht und die Abschaffung von Hausaufgaben. Diese sollen durch Vertiefungsstunden ersetzt werden.

Noten erst ab Klasse 9: Mehr Feedback für die Schüler

Der Bürgerrat schlägt vor, Noten erst ab der 9. Klasse einzuführen. Bis dahin erhalten die Schüler persönliches Feedback zu ihren Leistungen. Diese Maßnahme soll den Druck verringern und die individuelle Entwicklung fördern. 77 Prozent der Mitglieder stimmten für diesen Vorschlag.

Zusätzlich empfiehlt der Bürgerrat, Hausaufgaben abzuschaffen. Stattdessen sollen Vertiefungsstunden eingeführt werden, um den Unterricht besser zu nutzen. Durch diese Änderung möchten die Bürgerräte Chancengleichheit stärken und die Eigenverantwortung der Schüler fördern.

Kita-Pflicht für eine bessere Basis

Im Bereich der frühkindlichen Bildung fordert der Bürgerrat eine zweijährige Kita-Pflicht. 88 Prozent der Mitglieder stimmten dafür. Die Maßnahme soll allen Kindern die gleiche Grundlage für ihren Bildungsweg bieten. Besondere Bedeutung hat dabei die Sprachförderung, die Kinder durch das gemeinsame Spielen und Lernen erhalten.

Berufsorientierung und Chancen für alle Jugendlichen

Auch die berufliche Bildung wurde intensiv diskutiert. Der Bürgerrat schlägt verpflichtende Berufsorientierungswochen vor. Diese sollen allen Jugendlichen helfen, ihre Stärken zu entdecken. Für diesen Vorschlag sprachen sich 96 Prozent der Mitglieder aus. Außerdem sollen Jugendliche ohne Schulabschluss bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. 88 Prozent stimmten dieser Idee zu.

Bürgerbeteiligung stärkt die Demokratie

Die Empfehlungen des Bürgerrats sind das Ergebnis vieler Diskussionen. Rund 120 Mitglieder, darunter auch 20 Jugendliche, arbeiteten an den Vorschlägen. In den Sitzungen tauschten sie ihre Meinungen aus und suchten gemeinsam nach Lösungen. Sabirya Ekinci, Mitglied des Bürgerrats, sagte: „Es war nicht immer einfach, aber wir können stolz auf unsere Arbeit sein.“

Die Politik muss handeln

Die Empfehlungen werden in den nächsten Wochen an die Kultus- und Bildungsministerien übergeben. Der Bürgerrat möchte mit der Politik ins Gespräch kommen, um Veränderungen anzustoßen. Sabine Milowan, Projektleiterin der Montag Stiftung Denkwerkstatt, betont: „Der Bürgerrat ist ein wichtiger Impuls für unser Bildungssystem. Jetzt liegt es an der Politik, diese Vorschläge ernst zu nehmen.“

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