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Nutria-Alarm in Münster: Stadt zahlt 15-Euro-Prämie

Nutria breiten sich in Münster aus. Stadt und Jägerschaft zahlen 15 Euro Prämie pro Tier. Wo die Hotspots liegen, was verboten ist und wie du richtig reagierst.
Symbolbild: geo pixel, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons

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Münster. Die Nutria breitet sich in Münster weiter aus. Sie frisst Röhrichte kahl. Außerdem unterhöhlt sie Ufer und Dämme. Deshalb greifen Stadt und Jägerschaft stärker durch. Für jedes entnommene Tier gibt es eine Schwanzprämie von 15 Euro. Zugleich gilt in Münster: Wildtiere füttern ist verboten. So sollen Schäden an Natur und Infrastruktur begrenzt werden. 

Warum die Bestände wachsen

Bundesweite Daten zeigen einen klaren Trend. 2023 meldeten 35 Prozent der teilnehmenden Reviere Nutria-Vorkommen. Das ist doppelt so viel wie 2015. Nordrhein-Westfalen liegt mit 60 Prozent betroffener Reviere an der Spitze. Gründe sind unter anderem milde Winter, verbotene Fütterungen und günstige Lebensräume an Flüssen. 2023/24 wurden fast 117.500 Tiere entnommen. Das ist ein Rekordwert. 

Hotspots in Münster

Laut Kreisjägerschaft sind Nutrias an der Werse zwischen Pleistermühle und Nobis Krug besonders aktiv. Zudem gibt es Vorkommen an der Aa im Abschnitt Kanalstraße bis Bröderichweg. Auch die Rieselfelder und kleinere Gewässer sind betroffen. Spaziergänger sollten Hunde dort gut sichern. Nutrias sind wehrhaft und verteidigen Jungtiere. 

Was die Stadt unternimmt

Die Kreisjägerschaft, Wasserverbände und die Stadt kooperieren. Für jedes entnommene Tier wird eine Schwanzprämie von 15 Euro gezahlt. Zuständigkeiten und Ansprechpersonen zeigt eine städtische Online-Karte. Für die Fallenjagd gelten strenge Regeln. Fallen müssen gemeldet und tierschutzkonform betrieben werden. Totschlagfallen sind verboten. 

Rechtlicher Rahmen: Füttern verboten, EU-Status invasiv

In Münster ist das Füttern von Wildtieren untersagt. Das Veterinäramt begründet das mit Tierschutz und Gesundheitsrisiken. Zudem steht die Nutria als invasive gebietsfremde Art auf der EU-Liste. In NRW regelt ein Erlass die Bekämpfung. In Schutzgebieten sind dafür häufig naturschutzrechtliche Ausnahmen nötig. 

So erkennst du Nutria – und nicht den Biber

Viele verwechseln die Arten. Die Nutria hat einen runden, schuppigen Schwanz. Dazu kommen auffallend orange Schneidezähne und sichtbare Ohren. Der Biber besitzt dagegen eine breite, abgeflachte „Kelle“ und wirkt im Wasser anders. Diese Merkmale helfen bei Sichtungen im Stadtgebiet.

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