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Online-Studie zur Bundestagswahl: Wie Münsteraner politische Krisen wahrnehmen

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Foto: Erich Westendarp

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Universität Münster untersucht Einfluss der Medien auf individuelle Einschätzungen

Migration, Klimakrise, der Ukraine-Krieg, der Israel-Gaza-Konflikt und der Aufstieg populistischer Bewegungen: Die Bundestagswahl am 23. Februar steht im Zeichen globaler Krisen. Doch wie nehmen Bürgerinnen und Bürger in Münster diese Herausforderungen wahr? Welche Rolle spielt die mediale Berichterstattung dabei? Und warum reagieren manche Menschen gelassener als andere?

Diesen Fragen widmet sich die Online-Studie „Dynamik individueller Politikeinstellungen in Krisenzeiten (DiPol)“ der Universität Münster. Das Forschungsteam um den Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Schlipphak untersucht, wie sich Sorgen, Einstellungen und der persönliche Medienkonsum rund um die Bundestagswahl entwickeln.

Teilnahme an der Studie: Jetzt mitmachen

Die Studie startet am 8. Februar und läuft über vier Wochen. Teilnehmende erhalten täglich per E-Mail kurze Fragen zu ihrer politischen Stimmung, Mediennutzung und Wahrnehmung gesellschaftlicher Themen. Die Beantwortung dauert etwa zehn Minuten. Zudem gibt es die Möglichkeit, persönliche Gedanken und Gefühle per Sprachnachricht mitzuteilen.

„Die Teilnahme bietet eine einzigartige Gelegenheit zur Reflexion“, erklärt Prof. Mitja Back. „Die Befragten setzen sich aktiv mit ihrer Mediennutzung auseinander und gewinnen wertvolle Einblicke in ihre eigenen Einstellungen.“

Interessierte können sich unter studien.uni-muenster.de/dipol anmelden. Rückfragen sind per E-Mail an dipol@uni-muenster.de möglich. Auch ein späterer Einstieg ist bis zum 20. Februar machbar.

Warum Menschen unterschiedlich auf Krisen reagieren

Ziel der Studie ist es, besser zu verstehen, warum einige Menschen gesellschaftliche Krisen als stark belastend empfinden, während andere gelassen bleiben. Manche entwickeln in unsicheren Zeiten Ängste oder suchen nach Schuldigen, während andere auf Zusammenhalt und Verständigung setzen.

„Wir haben bisher wenig wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie persönliche Merkmale, Medienkonsum und Berichterstattung zusammenwirken“, erläutert Prof. Bernd Schlipphak. Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, als Gesellschaft besser mit Krisensituationen umzugehen.

Mediennutzung und politische Meinungsbildung

Die Art und Weise, wie Medien über politische Themen berichten, beeinflusst die öffentliche Meinungsbildung erheblich. Medien haben die Aufgabe, Menschen über Politik zu informieren, eine freie Meinungsbildung zu ermöglichen und die Politik zu kontrollieren. Durch die Art, wie und über was sie berichten, beeinflussen sie die Politik. Sie stellen sich die Frage: Was interessiert die Menschen? Aber auch: Wie können viele Zeitungen verkauft oder eine hohe Einschaltquote erzielt werden?

Soziale Medien als Informationsquelle

Soziale Medien spielen eine immer größere Rolle bei der Verbreitung politischer Informationen. Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram ermöglichen es Nutzern, direkt mit politischen Akteuren zu interagieren und sich über aktuelle Ereignisse auszutauschen. Diese direkte Kommunikation kann die politische Meinungsbildung beeinflussen und bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Demokratie.

Datenschutz und wissenschaftlicher Nutzen

Die Studie wird vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster gefördert. Alle gesammelten Daten werden auf sicheren Servern der Universität gespeichert und anonymisiert ausgewertet.

„Uns geht es nicht nur um aktuelle Trends zur Bundestagswahl“, so Mitja Back. „Die Ergebnisse helfen, langfristige Muster im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen zu erkennen.“

Münsteraner als wichtige Stimmen für die Forschung

Die Forschenden rufen insbesondere Münsteranerinnen und Münsteraner zur Teilnahme auf. „Je mehr Menschen mitmachen, desto breiter wird das Meinungsbild“, sagt Bernd Schlipphak. „Gerade in Münster als Stadt mit einer aktiven politischen Debattenkultur erwarten wir spannende Erkenntnisse.“