Provinzial Logo
Consident.de

Polizeieinsatz gegen Menschenhändlerring: Razzien und Festnahmen

Besonders schwerer Diebstahl am Hagener Hauptbahnhof: Eine hilflose 17-Jährige wird ausgeraubt. Polizei ermittelt gegen zwei Verdächtige. Bei einer Razzia im Nagelstudio in Bocholt wurden illegale Beschäftigung und menschenunwürdige Bedingungen entdeckt. Ermittlungen zu Sozialversicherungsbetrug laufen. Großrazzia gegen Menschenhändlerring in sechs Bundesländern: Zehn Festnahmen, 29 Durchsuchungen und hohe Geldsummen sichergestellt.
Foto: Henning Westerkamp

Teilen:

Ein Polizeieinsatz gegen Menschenhändlerring hat am Mittwoch in sechs Bundesländern zu Durchsuchungen und Festnahmen geführt. Die Ermittlungsbehörden gingen gegen eine kriminelle Bande vor, die im Verdacht steht, Menschenhandel, Zwangsprostitution und Geldwäsche zu betreiben.

Die Razzien fanden in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern statt. Im Zuge der Maßnahmen wurden 29 Objekte durchsucht und mehrere Verdächtige festgenommen.

Ermittler durchsuchen 29 Objekte in mehreren Städten

Im Rahmen des Polizeieinsatzes gegen Menschenhändlerring durchsuchten Beamte Wohn- und Geschäftsräume in verschiedenen Städten. Betroffen waren unter anderem Bad Oeynhausen, Minden, Löhne, Enger, Bünde, Hille, Gütersloh, Hamburg, Bremen, Osnabrück, Lüneburg, Gießen und Rostock.

Ziel der Maßnahmen war es, Beweismittel sicherzustellen und mutmaßliche Drahtzieher des Netzwerks festzunehmen. Insgesamt wurden zehn Personen in verschiedenen Bundesländern gefasst.

Festnahmen und Hauptbeschuldigte in Bielefeld und Hamburg

Unter den Festgenommenen befinden sich vier Hauptbeschuldigte, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen. Zwei von ihnen wurden in Bielefeld, die anderen beiden in Hamburg verhaftet.

Zusätzlich nahmen die Ermittler sechs weitere Personen in unterschiedlichen Bundesländern fest. Die Verdächtigen sollen Teil eines organisierten Netzwerks sein, das über Ländergrenzen hinweg operierte.

Sicherstellungen: Bargeld und Beweismaterial

Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Dazu gehört auch Bargeld in sechsstelliger Höhe, das vermutlich aus illegalen Geschäften stammt.

Die Behörden gehen davon aus, dass die Bande hohe Summen durch Menschenhandel und Zwangsprostitution erwirtschaftet hat. Ermittler prüfen nun, wie das Geld gewaschen und weiterverteilt wurde.

Illegale Aufenthalte: Weitere Festnahmen wegen Beherbergung

Neben den Hauptverdächtigen stehen 18 Personen unter Verdacht, sich illegal in Deutschland aufzuhalten. Fünf Personen wurden festgenommen, weil sie diesen Personen mutmaßlich Unterkunft gewährt haben. Die Festnahmen erfolgten in Minden, Bünde, Bremen und Rostock.

Zusätzlich gab es eine weitere Festnahme wegen Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen.

Alle Festgenommenen werden dem Haftrichter vorgeführt

Nach dem Polizeieinsatz gegen Menschenhändlerring werden alle festgenommenen Personen dem Haftrichter vorgeführt. Über ihre Untersuchungshaft wird in den kommenden Tagen entschieden.

Die Ermittlungen laufen weiter. Die Behörden prüfen nun die sichergestellten Beweismittel und werten Finanztransaktionen aus. Ziel ist es, das gesamte Netzwerk zu zerschlagen und weitere Verantwortliche zu identifizieren.

Schlag gegen organisierte Kriminalität

Mit dem Polizeieinsatz gegen Menschenhändlerring ist den Ermittlungsbehörden ein bedeutender Schlag gegen organisierte Kriminalität gelungen. Durch die koordinierten Razzien in sechs Bundesländern konnten mutmaßliche Täter gefasst und wichtige Beweise sichergestellt werden.