
Münster. Im Rahmen des Stadtprojekts Zukunft StadtRaum Martiniviertel hat der zweite Bauabschnitt am Hörstertor begonnen. Die Stadtnetze Münster erneuern dort die unterirdische Versorgungsinfrastruktur – unter anderem für Fernwärme, Strom, Trinkwasser und Telekommunikation. Ziel ist es, künftige Tiefbauarbeiten zu vermeiden, wenn Straßen und Plätze oberirdisch neugestaltet werden. Damit Radfahrende sicher durch das Gebiet kommen, entsteht parallel eine provisorische Rad-Umleitung an der Promenade über die angrenzende Grünfläche. Diese Route soll voraussichtlich ab Oktober den Radverkehr durch das Baufeld leiten.
Die Umleitung verläuft ebenerdig über die Promenadenwiese, wird asphaltiert und beleuchtet. Erste Absperrungen stehen bereits, die Asphaltarbeiten beginnen in Kürze. Zusätzlich wird die Ampelanlage am Hörstertor leicht in Richtung Gartenstraße verschoben, um sichere Querungen zu ermöglichen. Die Führung wurde in Abstimmung mit dem städtischen Fahrradbüro und dem Grünflächenamt geplant. Ein Rückbau der Umfahrung ist frühestens im Sommer 2026 möglich – und nur bei trockener Witterung. Damit wird der stark frequentierte Knotenpunkt für Radfahrende dauerhaft nutzbar gehalten.
Die Tiefbauarbeiten sind eine vorbereitende Maßnahme für die umfassende Neugestaltung des Martiniviertels. In den kommenden Jahren sollen dort mehr Aufenthaltsqualität, zusätzliche Grünflächen und bessere Wegebeziehungen für Zufußgehende und Radfahrende geschaffen werden. Der aktuelle Bauabschnitt ist Teil eines Fünf-Phasen-Plans, der pro Abschnitt etwa sechs Monate Bauzeit vorsieht. Die Arbeiten werden zudem archäologisch begleitet – im Bereich der Promenade liegen mutmaßlich Reste der alten Stadtmauer.
Während der Bauphase ist die Strecke zwischen Lotharingerstraße und Gartenstraße für den motorisierten Verkehr voll gesperrt. Auch die Lotharingerstraße bleibt für Durchfahrten geschlossen. Autofahrende erreichen Ziele an der Hörsterstraße über die Sonnenstraße. Für den ÖPNV gelten Umleitungen: Die Linien 8 und N82 fahren veränderte Routen, die Haltestellen „Lotharingerstraße“ und „Standesamt“ entfallen vorübergehend. Ersatz gibt es unter anderem in der Stiftsherrenstraße. Der zentrale Umsteigeknoten Altstadt/Bült bleibt erhalten.
Dass der Radverkehr im Fokus der Planungen steht, zeigt auch der Bezug zum Leezenflow. Dieser Grüne-Welle-Assistent wurde genau an dieser Promenadenkreuzung entwickelt und getestet. Studien belegen eine Verbesserung des Radflusses – die Umleitung trägt dem Rechnung. Die zusätzliche Sperrung der Lotharingerstraße war ursprünglich nicht vorgesehen, wurde jedoch aus Gründen der Verkehrssicherheit nachträglich eingeführt. Damit wird insbesondere der Radverkehr besser geschützt, während die Baustelle fortschreitet.
Aktuelle Updates zur Rad-Umleitung an der Promenade und dem gesamten Bauprojekt gibt es auf mehreren Kanälen:
– Stadtnetze-Baustellenblog (Abschnitte & Verkehrsführung)
– Städtisches Baustellenportal mit GIS-Übersicht
– Projektseite Zukunft StadtRaum Martiniviertel mit Zeitachsen und Hintergrundinfos