
Der Aasee in Münster bekommt ökologische Unterstützung – und das gleich doppelt. Mit der gezielten Rückkehr von Raubfischen im Aasee und dem Ausbau schwimmender Pflanzeninseln verfolgt die Stadt eine klare Strategie zur Stabilisierung des sensiblen Ökosystems. Am Freitag, dem 16. Mai 2025, werden acht neue Röhrichtzonen in den Uferbereichen installiert. Sie ergänzen die bereits 2024 umgesetzten Maßnahmen und dienen nicht nur der Uferbefestigung, sondern auch der Verbesserung der Lebensbedingungen für Hecht und Zander.
In den letzten Jahren hatten sich Friedfische wie Brassen stark vermehrt und das natürliche Nahrungsnetz im See gestört. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Stadt Münster auf gezielte Auswilderung von Raubfischen. Bereits im Frühjahr wurden 100.000 junge Hechte eingesetzt, bald folgen 1.000 Zander. Mit der Erweiterung der schwimmenden Pflanzeninseln entstehen neue Rückzugsräume, Laichplätze und Jagdgebiete für diese Arten.
Die Röhrichtinseln werden an drei bereits bestehenden Standorten installiert – unter anderem nahe der Skulptur „Giant Pool Balls“. Durch die Maßnahme wächst die bepflanzte Wasserfläche von 60 auf 140 Quadratmeter. Die Standorte im nördlichen und südlichen Uferbereich des Aasees werden so gezielt ökologisch aufgewertet.
Die Wiederansiedlung der Raubfische ist eingebettet in das 2022 vom Stadtrat beschlossene „Handlungskonzept Aasee“. Dieses Konzept verfolgt das Ziel, die Widerstandsfähigkeit des Sees gegenüber klimatischen und biologischen Veränderungen zu erhöhen. Neben der Fischpopulation spielen dabei auch Maßnahmen wie Uferbegrünung, Wasserpflanzenmanagement und Bürgeraufklärung eine Rolle.
Die nun erweiterten Röhrichtzonen leisten gleich mehrere Beiträge: Sie verbessern die Wasserqualität, schützen vor Wellenerosion und bieten Tierarten neue Lebensräume. Zugleich werden sie zu einem sichtbaren Zeichen für eine naturnahe, nachhaltige Stadtentwicklung.
Erarbeitet wurde das Fischbesatzkonzept in enger Abstimmung mit dem Verein für Fischerei und Gewässerschutz Frühauf Münster 1922. Ziel ist es, langfristig ein stabiles Gleichgewicht zwischen Raub- und Friedfischbeständen zu erreichen. Die neuen Pflanzeninseln sollen dabei helfen, die Voraussetzungen für gesunde Raubfischpopulationen zu schaffen. Denn: Ohne strukturreiche Lebensräume finden Zander und Hecht kaum geeignete Bedingungen zum Überleben.
Mit dem Projekt rund um die Raubfische im Aasee geht Münster einen innovativen Weg. Es verbindet biologische Steuerung mit städtebaulicher Verantwortung und macht den Aasee zum Modell für klimaangepasste Gewässerpflege in urbanen Räumen.