Rekord bei Ferienwohnungen in Münster: Was die neuen IT.NRW-Zahlen bedeuten

Münster erhält 2025 einen neuen Mietspiegel. Die verpflichtende Befragung von Mietern und Vermietern schafft Transparenz und Fairness auf dem Mietmarkt. Mieten Münster
Foto: Sephelonor

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Münster. Die Zahl der Übernachtungen in privaten Unterkünften hat in Münster einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilt, wurden im Jahr 2023 insgesamt 89.324 Übernachtungen über Kurzzeitvermietungen gezählt. Das sind mehr als im Jahr 2019, als 83.619 Gästeübernachtungen registriert wurden. Damit setzt sich der Trend steigender Nachfrage fort – obwohl die Stadt die zeitweise Vermietung von Wohnungen an Touristen bereits vor einigen Jahren deutlich eingeschränkt hat.

Stadt will Wohnraum schützen – Vermietung bleibt attraktiv

Hintergrund der Regelung ist der angespannte Wohnungsmarkt. Um den Verlust von dauerhaft verfügbarem Wohnraum zu verhindern, dürfen Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Wohnungen höchstens 90 Tage im Jahr an Reisende vermieten. Zusätzlich gilt seit 2021 eine Pflicht zur Registrierung: Wer seine Unterkunft über Plattformen wie Airbnb oder Booking.com anbietet, benötigt eine eindeutige Identifikationsnummer. Diese Vorgabe soll Transparenz schaffen und der Verwaltung ermöglichen, mögliche Verstöße gegen die 90-Tage-Grenze zu erkennen. Trotz dieser Vorgaben bleibt das Interesse an Kurzzeitvermietungen offenbar groß. Nach Angaben von IT.NRW stammen mehr als 31 Prozent der Gäste, die 2023 in Münster übernachteten, aus dem Ausland – ein Zeichen, dass auch internationale Reisende zunehmend auf private Unterkünfte zurückgreifen.

Landesweite Entwicklung zeigt starken Anstieg

Nicht nur in der Stadt, auch im gesamten Land Nordrhein-Westfalen haben Kurzzeitvermietungen zugenommen. 2023 registrierte IT.NRW rund 5,6 Millionen Übernachtungen über einschlägige Onlineplattformen. Im Jahr 2019 waren es noch etwa 4,3 Millionen. Damit liegt Münster im Landesvergleich im Mittelfeld, zeigt aber eine ähnliche Tendenz: Nach der Pandemie wächst die Nachfrage wieder spürbar. Besonders Plattformen wie Airbnb, Booking.com, Expedia und Tripadvisor treiben den Markt voran. Die Statistik erfasst nur dort veröffentlichte Angebote, sodass der tatsächliche Umfang der privaten Vermietungen noch höher liegen könnte. Für die Kommunen stellt sich damit erneut die Frage, wie sich touristische Nutzung und Wohnraumschutz dauerhaft in Einklang bringen lassen.

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