
Münster . NRW-Innenminister Herbert Reul hat am Samstag, 9. August, in Münster den CDU-OB-Kandidaten Georg Lunemann im Wahlkampf unterstützt. Auf dem Harsewinkelplatz diskutierte Reul mit Lunemann über Sicherheit, Ordnung und Konsequenzen aus den jüngsten Farbschmierereien an öffentlichen und privaten Gebäuden. Nach Veranstalterangaben war auch CDU-Bürgermeisterin Angela Stähler mit auf dem Podium.
Reul betonte, dass Sicherheit sichtbare Präsenz und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure braucht. Deshalb warb er für mehr Überwachung an Brennpunkten, stärkere Ordnungskräfte in der Stadt und für ergänzende Kooperationen mit privaten Sicherheitsakteuren, besonders im Bahnhofsbereich. Damit griff er eine Linie auf, die er seit Jahren vertritt: Staat und Private sollen dort zusammenarbeiten, wo es rechtlich zulässig ist.
Lunemann verknüpfte das Thema mit dem CDU-Wahlprogramm. Demnach soll die Stadt Videoüberwachung an Brennpunkten gezielt ausbauen, den Kommunalen Ordnungsdienst stärken und konsequenter gegen Vermüllung, Vandalismus und Graffiti vorgehen. Zudem setzt das Programm auf städtebauliche Prävention und einen klareren Fokus auf den Hauptbahnhof und die Innenstadt.
Die Forderungen folgen auf eine Serie von Farb- und Schmierereien in Münster. Zuletzt verurteilte die Stadt Anfang August erneut Vandalismus am Historischen Rathaus und kündigte schnelle Beseitigung an. Schon im Juni hatte die Polizei mehrere Fälle rund um Brunnen dokumentiert. Ähnliche Attacken sorgten bereits im Vorjahr für Schlagzeilen.
Im Wahlkampf schlug Lunemann vor, entdeckte Schmierereien innerhalb von 24 Stunden zu entfernen. Außerdem möchte die CDU die „Ordnungspartnerschaft Graffiti“ wiederbeleben. Das stadtweite Bündnis aus Verwaltung, Polizei und weiteren Partnern existiert seit Jahren als Präventions- und Reinigungsnetzwerk und könnte laut CDU neu aktiviert und personell gestärkt werden.
Für den Bereich rund um den Hauptbahnhof gibt es bereits Initiativen. Stadt, Polizei, Deutsche Bahn und Partner haben im Mai einen gemeinsamen Standort von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst am Berliner Platz auf den Weg gebracht. Parallel richtet das Land neue Waffenverbotszonen ein, unter anderem in Münster. Beides soll Hotspots entlasten und Kontrollen erleichtern.
Reuls Sicherheitskurs setzt auf viele Bausteine. Dazu gehören stärkere Präsenz, Videoüberwachung und Kooperationen im rechtlichen Rahmen. Lunemanns Programm fügt lokale Hebel hinzu, etwa schnellere Reinigung, mehr KOD-Personal und städtebauliche Prävention. Ob das Paket wirkt, wird sich an zwei Kennziffern zeigen: Fallzahlen an Brennpunkten und Bearbeitungszeiten bei Vandalismusfällen. Die Debatte wird den Wahlkampf in Münster damit weiter prägen.