
											Die Verteidigungsübung „Richthofen Shield“ der Luftwaffe ist am Freitag (10. Oktober) am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) zu Ende gegangen. Vier Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ aus Wittmund (Niedersachsen) trainierten in dieser Woche die Zusammenarbeit zwischen militärischen und zivilen Institutionen. Der FMO diente dabei als temporäre Basis für Starts, Landungen und logistische Abläufe. Ziel der Übung war es, den Einsatz militärischer Luftfahrzeuge unter realistischen Bedingungen auf ziviler Infrastruktur zu erproben – ein Szenario, das im Bündnisfall entscheidend sein kann.
Während der gesamten Übungswoche betonte der Flughafen, dass der reguläre Passagierbetrieb nicht beeinträchtigt wurde. Die militärischen Flüge fanden in enger Abstimmung mit der Flugsicherung und der Flughafenkoordination statt. Auch am Airport Bremen war ein Teil der Übung angesiedelt. Dort trainierten weitere Crews der Luftwaffe im Parallelbetrieb.
Am FMO sorgte die Übung für Aufmerksamkeit: Zahlreiche Beobachter verfolgten Starts und Landungen der Kampfjets vom Zaun aus. Der Flughafen zeigte auf seinen Social-Media-Kanälen kurze Videosequenzen der Eurofighter im Einsatz. Landrat Dr. Martin Sommer bezeichnete den FMO als „unverzichtbares Element zur Sicherung des Friedens“, und Grevens Bürgermeister Dietrich Aden empfing den Kommodore des Geschwaders im Rathaus – der sich dort als erster Vertreter der Bundeswehr ins Goldene Buch der Stadt Greven eintrug.
Eigentlich sollten alle vier Jets bereits am Donnerstag nach Niedersachsen zurückkehren. Doch einer der Eurofighter blieb in Greven zurück. Nach Angaben des Flughafens Münster/Osnabrück blieb einer der vier Eurofighter nach Übungsende zunächst am Boden. Als Grund wurden demnach technische Schwierigkeiten im Treibstoffsystem genannt. Techniker der Luftwaffe sollten die Maschine vor Ort überprüfen und gegebenenfalls instand setzen.
Von der Bundeswehr lag zunächst keine eigene Stellungnahme zu dem Zwischenfall vor. Nach Informationen aus Kreisen des Flughafens soll es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben, um die Einsatzbereitschaft der Maschine sicherzustellen. Der Abflug sei nach erfolgreicher Überprüfung vorgesehen.
„Richthofen Shield“ gilt als Teil einer neuen Trainingsstrategie der Luftwaffe: Übungen sollen künftig häufiger auf zivilen Flughäfen stattfinden, um die Interoperabilität zwischen militärischen und zivilen Strukturen zu stärken. Für den FMO war der Besuch der Eurofighter ein weiterer Schritt, sich als multifunktionaler Standort im Krisen- und Katastrophenfall zu positionieren.
Die Resonanz in der Region fiel positiv aus. Viele Bürgerinnen und Bürger zeigten Interesse an den Flugmanövern und nutzten die Gelegenheit, die Jets aus nächster Nähe zu beobachten. Der Flughafen betonte, dass man sich über die reibungslose Zusammenarbeit mit der Luftwaffe freue und auch künftig offen für vergleichbare Projekte sei.