
Münster. Die Saison 2024/25 war für den SC Preußen Münster nicht nur sportlich ein Erfolg, sondern auch wirtschaftlich ein Meilenstein. Mit dem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga konnte der Traditionsverein aus Westfalen seine Position im Profifußball festigen. Noch bemerkenswerter sind jedoch die Zahlen, die die SC Preußen Münster 06 GmbH & Co. KGaA nun veröffentlicht hat. Erstmals seit vielen Jahren gelang dem Club eine deutliche wirtschaftliche Kehrtwende.
Die Adlerträger erzielten in der abgelaufenen Spielzeit einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 3,473 Millionen Euro. Damit konnte der Verein die schwierigen finanziellen Jahre hinter sich lassen und zugleich Rücklagen für die Zukunft aufbauen. Der Gesamtumsatz lag bei beeindruckenden 29,2 Millionen Euro. Vor allem im Ticketing, im Merchandising, bei den TV-Erlösen sowie in der Vermarktung verzeichnete der Verein teils zweistellige Wachstumsraten.
Geschäftsführer Philipp Deipenbrock lobte das kleine Team auf der Geschäftsstelle und den Vermarktungspartner Sportfive: „Die Wachstumsraten sind absolut bemerkenswert. Wir gehen davon aus, dass wir auch in der laufenden Saison 2025/26 einen weiteren Sprung nach vorne machen werden.“
Trotz des Erfolges bleiben die wirtschaftlichen Möglichkeiten des SC Preußen Münster begrenzt. Finanz-Geschäftsführer Dr. Markus Sass machte deutlich, dass der Verein trotz aller Fortschritte weiterhin hinter den etablierten Clubs der 2. Bundesliga zurückliegt. „Auf den durchschnittlichen Umsatz der sechs kleinsten Zweitligisten fehlen uns 5,5 Millionen Euro. Erst mit dem neuen Stadion können wir diese Lücke final schließen“, erklärte Sass.
Der Stadionumbau gilt daher als Schlüsselprojekt, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.
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Der hohe Jahresüberschuss wurde möglich, weil der Verein eine konservative Budgetplanung verfolgte. Geschäftsführer Ole Kittner, zuständig für Sport, Strategie und Kommunikation, betonte: „Wir haben bewusst auf Nachhaltigkeit gesetzt und Rücklagen gebildet. Mit einem kleinen Etat, aber einer klaren Haltung ist uns der Klassenerhalt gelungen – obwohl wir deutlich weniger Geld ausgegeben haben als die Konkurrenz.“
Diese strategische Vorgehensweise zahlte sich doppelt aus: sportlich durch den Klassenerhalt und wirtschaftlich durch eine solide Basis für die kommenden Jahre.
Zum Stichtag 30. Juni 2025 konnte der Verein ein positives Eigenkapital von 7,772 Millionen Euro ausweisen – ein Plus von mehr als fünf Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig verbesserten sich die liquiden Mittel um 3,748 Millionen Euro, obwohl der Verein in neue Infrastruktur investierte. Dazu zählten unter anderem Maßnahmen im Stadion für die Lizenzierung, der Bau eines neuen Innenstadt-Fanshops, ein neuer Trainingsplatz für die Profis sowie Containerbauten für das Leistungszentrum.
Bemerkenswert ist zudem, dass die SC Preußen Münster 06 GmbH & Co. KGaA durch die Umschuldung und den Abbau vertraglicher Altlasten praktisch schuldenfrei ist.
Neben den Finanzen schreitet auch der Stadionumbau schneller als geplant voran. Zudem konnte der Verein sein Leistungszentrum lizenzieren lassen und die Trainingsbedingungen verbessern. Für Geschäftsführer Kittner ist dies Teil einer nachhaltigen Gesamtentwicklung: „Die Finanzen sind geordnet, das Stadion wächst, die sportliche Basis stimmt – und all das wird getragen von unseren Fans, Mitgliedern, Sponsoren, Investoren, Partnern und der Stadt Münster.“