
In der Dammstraße 1 und 3 in Münster sollen zwei städtische Gebäude künftig als Unterkunft für wohnungslose Menschen dienen. Die Stadt plant, beide Häuser durch einfache bauliche Maßnahmen wieder bewohnbar zu machen. Ziel ist eine Nutzung für mindestens zehn bis fünfzehn Jahre. Die Sozialunterkunft an der Dammstraße Münster soll bis zu 57 Personen ein Dach über dem Kopf bieten. Die Umsetzung dieses Vorhabens steht sinnbildlich für den Versuch, pragmatische Lösungen für eines der drängendsten sozialen Probleme der Stadt zu finden.
Die Gebäude befinden sich derzeit in einem schlechten baulichen Zustand. Es gibt Schäden durch Feuchtigkeit und Schimmel. Ein Abriss war ursprünglich angedacht, wurde jedoch verworfen, da die Verkehrsplanung in diesem Bereich auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro will die Stadt nun die Substanz sichern und eine einfache Instandsetzung realisieren. Geplanter Baubeginn ist im Sommer 2025. Die neu geschaffenen Wohnungen sollen schnell Abhilfe schaffen.
Aktuell sind in Münster über 2.200 Menschen als wohnungslos gemeldet. Die Ursachen reichen von steigenden Mieten über wirtschaftliche Unsicherheiten bis hin zu familiären Krisen. Besonders betroffen sind Familien – aber auch Erwerbstätige, die sich trotz Job keine Wohnung leisten können. Die Sozialunterkunft Dammstraße Münster soll hier als sogenanntes „Sprungbrett-Angebot“ dienen. Menschen mit Chancen auf eine Rückkehr in den privaten Wohnungsmarkt sollen gezielt unterstützt werden.
Die geplanten 13 Wohneinheiten helfen nicht nur den Betroffenen, sondern entlasten auch den städtischen Haushalt. So sollen teure Hotelunterbringungen vermieden werden, die aktuell bei rund 85 Euro pro Nacht und Person liegen. Auch zwei Büros für die soziale Betreuung sind in den Gebäuden vorgesehen. Eine barrierefreie Ausstattung ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht vorgesehen, da der bauliche Mehraufwand für die begrenzte Nutzungsdauer als unverhältnismäßig gilt.
Am 3. Juni 2025 befasst sich die Bezirksvertretung Münster-Mitte mit der Beschlussvorlage. Die endgültige Entscheidung über das Projekt fällt voraussichtlich am 24. Juni im Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen. Sollte der Plan grünes Licht erhalten, könnten die ersten Wohnungen schon 2026 bezogen werden – ein wichtiges Signal im Kampf gegen die Wohnungslosigkeit.