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Streit um die Kanalpromenade: SPD kritisiert Abschaltpläne der Stadt

Die Diskussion um die geplante nächtliche Abschaltung der Beleuchtung auf der Kanalpromenade Münster nimmt an Schärfe zu.
OB-Kandidat Stephan Brinktrine sowie die Ratskandidierenden Doris Feldmann, Charlotte Post und Noah Börnhorst.

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Die Diskussion um die geplante nächtliche Abschaltung der Beleuchtung auf der Kanalpromenade Münster nimmt an Schärfe zu. Nachdem die Stadtverwaltung angekündigt hatte, das adaptive Lichtsystem zwischen Mitternacht und 5 Uhr komplett auszuschalten, meldet sich nun die SPD Münster deutlich zu Wort. Die Partei spricht von einem sicherheitspolitischen Rückschritt und warnt vor den Folgen für Radfahrende, Fußgänger und insbesondere für Frauen.

Kanalpromenade Münster: Adaptive Beleuchtung soll nachts ganz ausbleiben

Bisher wird die rund 27 Kilometer lange Kanalpromenade durch ein intelligentes Lichtsystem erhellt, das auf Bewegungen reagiert. Sobald sich Radfahrende oder Fußgänger nähern, schaltet sich das Licht ein und dimmt danach automatisch wieder herunter. Die Stadt plant nun, dieses System zwischen 0 und 5 Uhr vollständig abzuschalten. Begründet wird das mit einer geringen Auslastung in den Nachtstunden und dem Ziel, mehr Energie zu sparen sowie nachtaktive Tiere wie Fledermäuse zu schützen.

SPD-Kandidat Brinktrine: „Absurd, das System infrage zu stellen“

Deutliche Worte fand SPD-Oberbürgermeisterkandidat Stephan Brinktrine. Auf einer Veranstaltung auf dem Rosenplatz erklärte er: „Die adaptive Beleuchtung am Kanal ist ein guter Kompromiss zwischen dem wichtigen Thema Artenschutz und der Sicherheit der Menschen in Münster. Diese moderne Lösung jetzt infrage zu stellen, halte ich für absurd.“ Für Brinktrine steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. Er betonte, dass dunkle Wege besonders für Frauen schnell zu Angsträumen würden – das sei in einer Stadt wie Münster nicht hinnehmbar.

Stadt verweist auf Daten – Entscheidung steht noch aus

Die Stadt verweist auf Nutzungsstatistiken, wonach die Beleuchtung in den betroffenen Stunden nur wenige Minuten aktiv sei. Eine finale Entscheidung steht allerdings noch aus. Die Pläne sollen demnächst in den politischen Gremien beraten werden. Der Streit dürfte also weitergehen – mit wachsender öffentlicher Aufmerksamkeit.

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