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Studie deckt sexualisierte Gewalt im Bistum Osnabrück auf

Die Studie zur sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück deckt Missstände auf. Über 400 Betroffene wurden Opfer von Klerikern.
Foto: falco

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Forscher haben eine umfassende Studie zu sexualisierter Gewalt im katholischen Bistum Osnabrück vorgestellt. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1945 bis zur Gegenwart. Insgesamt wurden 122 Priester und Diakone der Gewalt an 349 Betroffenen beschuldigt. Die Studie zeigt, dass die Zahl der Betroffenen wahrscheinlich weit höher liegt. Hinweise deuten auf mindestens 60 weitere Opfer hin, was die Gesamtzahl auf über 400 Betroffene erhöht. Forscher vermuten zudem ein großes Dunkelfeld, das auf nicht gemeldete Fälle hinweist.

Schwere Vorwürfe und Pflichtverletzungen

Die Vorwürfe gegen die beschuldigten Kleriker reichen von Distanzverletzungen bis hin zu schweren Sexualstraftaten. Besonders erschreckend ist, dass die Bistumsleitung ihre Pflichten über lange Zeit hinweg nicht ausreichend wahrgenommen hat. Die Studie bestätigt, dass Maßnahmen gegen verdächtige Kleriker nicht konsequent ergriffen wurden. Diese Pflichtverletzungen der Bistumsleitung wurden bereits im Zwischenbericht von 2022 festgestellt.

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Verbesserungen seit dem Zwischenbericht

Seit dem Zwischenbericht von 2022 wurden zwar Verbesserungen festgestellt, jedoch bleibt die Reaktion des Bistums hinter den Erwartungen zurück. Das Bistum hat es lange versäumt, den Betroffenen die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Die Forscher sehen zwar eine positive Entwicklung, aber die erbrachten Leistungen bleiben hinter dem, was staatliche Gerichte in vergleichbaren Fällen zusprechen würden.

Die Zahl der Betroffenen könnte höher sein

Die Dunkelziffer ist ein zentrales Problem in der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Forscher gehen davon aus, dass es viele Fälle gibt, die bisher nicht gemeldet wurden. Der Mut, sich zu äußern, bleibt vielen Betroffenen verwehrt, was die tatsächliche Zahl der Opfer in die Höhe treiben könnte.

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Die Studie zur sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück zeigt erschreckende Erkenntnisse. Trotz einiger Fortschritte bleibt viel zu tun, um die Betroffenen ausreichend zu unterstützen. Der Umfang der Verbrechen und die Pflichtverletzungen der Bistumsleitung verdeutlichen die Dringlichkeit, weiterhin an der Aufarbeitung zu arbeiten.