Swing-Bezirke zeigen, wie sich der Machtwechsel in Münster vollzog

Briefwahlunterlagen Stichwahl Münster: Alle Fristen, Abgabestellen und Tipps, damit Ihre Stimme am 28. September 2025 sicher gezählt wird.
Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme per Briefwahl auf dem Postweg abgeben möchten, sollten den Wahlbrief spätestens am Mittwoch, 24. September, in die Post geben. ©Stadt Münster

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Münster hat gewählt: Mit 57,9 Prozent der Stimmen setzte sich Tilman Fuchs (Grüne) in der Stichwahl deutlich gegen Dr. Georg Lunemann (CDU) durch. Der Sieg bedeutet nicht nur das Ende von mehreren Jahren CDU-Vorherrschaft im Rathaus, sondern auch den Einzug des ersten grünen Oberbürgermeisters in der Stadtgeschichte. Während das Gesamtergebnis bereits für sich spricht, lohnt sich ein Blick in die Stimmbezirke. Besonders in den sogenannten Swing-Bezirken wird sichtbar, wie sich der Machtwechsel vollzogen hat.

Wo die Wahl besonders umkämpft war

In Stadtteilen wie Gievenbeck oder Kinderhaus lagen die Ergebnisse im ersten Wahlgang noch eng beieinander. Hier gelang es Fuchs in der Stichwahl, zusätzliche Stimmen zu mobilisieren und teilweise die Mehrheitsverhältnisse zu kippen. Diese Bezirke waren nicht allein ausschlaggebend für den klaren Gesamtsieg, sie machten aber sichtbar, wie sehr sich die Stimmung in Münster zwischen beiden Wahlrunden verschoben hatte.

Hochburgen und Rückzugsräume

In der Innenstadt konnte Fuchs seinen ohnehin starken Rückhalt deutlich ausbauen. Im Kreuz- und Hansaviertel, rund um die Universität und im Südviertel erzielte er besonders hohe Zustimmungswerte. Die CDU hielt dagegen in den Randbezirken wie Nienberge, Handorf oder Wolbeck ihre Positionen, konnte aber nicht verhindern, dass die Wahlbeteiligung dort niedriger lag als in den Kerngebieten.

Bedeutung der Wahlbeteiligung

Ein zentraler Faktor war die ungleich verteilte Wahlbeteiligung. In Fuchs’ Hochburgen gingen zum Teil fast 70 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen, während in Lunemanns Kerngebieten die Beteiligung spürbar geringer ausfiel. Diese Unterschiede verstärkten den Vorsprung des Grünen-Kandidaten zusätzlich und ließen seine Mehrheit noch deutlicher ausfallen.

Swing-Bezirke als Seismograph

Die Swing-Bezirke sind damit weniger der Ort, an dem die Wahl rechnerisch entschieden wurde – der Gesamtsieg Fuchs’ war zu klar. Sie sind aber der Seismograph der politischen Stimmung: Hier zeigte sich, wie effektiv Fuchs in der Stichwahl mobilisierte und wie schwierig es für die CDU wurde, ihre bisherigen Mehrheiten zu halten. Gerade diese Verschiebungen machen die Wahlkarte spannend und liefern Hinweise für kommende Wahlen.

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Lehren für die Parteien

Für die Grünen bedeutet der Sieg: Sie haben nicht nur ihre Stammwählerschaft in den urbanen Vierteln mobilisiert, sondern auch in umkämpften Bezirken punkten können. Für die CDU dagegen bleibt die Aufgabe, ihre Hochburgen am Stadtrand wieder stärker zu aktivieren und in den städtischen Milieus Anschluss zu finden.

 

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