
Recklinghausen. In den frühen Morgenstunden des Montags (07.07.) kam es gegen 03:24 Uhr auf der Autobahn 43 bei Recklinghausen zu einem ungewöhnlichen Verkehrsunfall. Ein 65-jähriger Fahrer verlor in Fahrtrichtung Wuppertal die Kontrolle über seinen Wagen und prallte zunächst gegen eine Betonschrammwand sowie anschließend gegen einen Baucontainer. Das Fahrzeug kam schließlich auf dem Dach zum Stillstand.
Der Mann erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Rettungskräfte versorgten ihn vor Ort und brachten ihn im Anschluss in ein Krankenhaus. Schon zu diesem Zeitpunkt war den Einsatzkräften klar: Dieser Unfall wird kein Routineeinsatz.
Bei der Überprüfung der Personalien des Verunglückten machten die Polizeibeamten eine überraschende Entdeckung: Der 65-jährige Mann war kein gewöhnlicher Autofahrer, sondern ein entwichener Strafgefangener aus der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne.
Die Polizei nahm den Mann noch im Krankenhaus fest. Dort wurde er weiter medizinisch versorgt, bevor er in Gewahrsam überstellt wurde. Zusätzlich stellte sich heraus, dass der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war. Auch das Fahrzeug gehörte nicht ihm. Wie genau er in den Besitz des Wagens kam, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.
Als wäre das nicht genug, ergab ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest einen Wert von etwa 1 Promille. Daraufhin wurde dem 65-Jährigen durch einen Arzt eine Blutprobe entnommen, um den exakten Alkoholgehalt im Blut zu bestimmen. Die Ergebnisse stehen noch aus, doch bereits jetzt ist klar: Es kommen mehrere Straftatbestände auf den Mann zu.
Neben dem Fahren ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheit im Verkehr steht vor allem der Flucht aus dem Strafvollzug im Mittelpunkt der strafrechtlichen Bewertung. Die Polizei ermittelt nun umfassend. Die Staatsanwaltschaft wurde bereits informiert und wird voraussichtlich Anklage erheben.