Nachdem am vergangenen Dienstag das Erdkunde-Abitur stattfand, meldeten sich zahlreiche Abiturienten mit Kritik zu Wort. Viele Schülerinnen und Schüler empfanden die Prüfungsthemen als unerwartet und ungerecht, was schnell zu einer breiten Diskussion führte. Eine Schülerin teilte ihre Frustration in einem Video auf TikTok, das fast 10.000 Likes erhielt, und kommentierte, die Prüfung sei eine „Katastrophe“ gewesen.
Kurz nach der Prüfung wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen, die die Themenauswahl als „unfair“ anprangert. Die Petition fordert, dass der Notendurchschnitt aller Betroffenen um mindestens einen Punkt angehoben wird, und hat bisher über 3.000 Unterschriften gesammelt. In der Petition heißt es, die Themen hätten sich stark von den in den letzten Jahren geprüften unterschieden, was viele Schüler unvorbereitet traf.
Das Schulministerium verteidigt die Themenauswahl und erklärt, dass die Aufgaben im Einklang mit den Vorgaben der vergangenen Jahre sowie dem Kernlehrplan stünden. Eine offizielle Stellungnahme des Ministeriums betont, dass die Prüfungsaufgaben von einer erfahrenen Kommission erstellt und durch mehrere Qualitätssicherungsmaßnahmen geprüft wurden, um ihre Angemessenheit und Lösbarkeit zu gewährleisten.
Die Situation um das Erdkunde-Abitur ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren gab es ähnliche Beschwerden und Online-Petitionen zu Abiturprüfungen in anderen Fächern, wie beispielsweise Mathematik. Während eine Petition im Jahr 2019 zu einer Überprüfung der Mathematik-Abituraufgaben in Bayern führte, bleiben viele Online-Petitionen ohne direkte politische Wirkung, da sie nicht über parlamentarische Kanäle eingereicht werden.
Diese Vorfälle zeigen, dass Online-Petitionen eine wichtige Rolle im Dialog zwischen Schülern und Bildungsbehörden spielen können, allerdings variiert ihre Wirksamkeit stark. Sie bieten eine Plattform für kollektiven Ausdruck und können, wenn sie genügend Aufmerksamkeit erregen, zu offiziellen Überprüfungen und Diskussionen über Bildungsstandards führen.