Ab 2025 stehen Münster und seine Bahnreisenden vor einer Zeitenwende: Neue Bahnverbindungen, modernisierte Strecken und angepasste Fahrpläne sollen den Zugverkehr revolutionieren. Gleichzeitig sorgen Baustellen und Angebotsanpassungen für Herausforderungen. Doch eines ist klar: Münster bleibt ein zentraler Knotenpunkt im deutschen Bahnnetz. Die Entwicklungen versprechen schnellere Verbindungen und mehr Komfort für Reisende.
Ein Highlight des kommenden Jahresfahrplans ist der neue ICE 118, der Innsbruck direkt mit Münster verbindet. Ab Juni 2025 fährt der Zug täglich um 8:52 Uhr in Innsbruck ab und erreicht Münster nach rund zehn Stunden Fahrzeit um 20:26 Uhr. Die Route führt durch das Ötztal und St. Anton am Arlberg und bietet eine komfortable Verbindung zwischen den Alpen und dem Münsterland. Für Nachtreisende stehen die ÖBB-Nightjet-Züge bereit, die Münster mit Wien und Amsterdam verbinden. Die Fahrtzeit zwischen Münster und Wien beträgt etwa elf Stunden – eine entspannte Alternative für Langstreckenreisen.
Neben neuen Verbindungen steht die Modernisierung bestehender Strecken im Fokus. Die Eurocity-Linie zwischen Hamburg, Münster und Köln wird ab 2025 mit modernen ICE4-Zügen betrieben. Diese Umstellung bedeutet schnellere Verbindungen und mehr Komfort. Besonders profitieren Reisende auf der Strecke von Münster nach Frankfurt-Flughafen, Freiburg und Basel. Hier reduziert sich die Fahrzeit um bis zu einer Stunde, was die Attraktivität der Bahn gegenüber anderen Verkehrsmitteln weiter steigert.
Nicht alle Nachrichten sind positiv: Baustellen und eine schwache Nachfrage führen zu Einschränkungen. Zwischen dem 6. Juni und 9. August 2025 wird der Zugverkehr zwischen Hannover und Bielefeld aufgrund von Bauarbeiten stark eingeschränkt. Auch die Strecke Stendal–Berlin ist ab August 2025 von Umleitungen betroffen, was Direktverbindungen zwischen Münster und Berlin reduziert. Die beliebte Verbindung Münster–Leipzig (IC 947) wird nur noch bis Juni 2025 angeboten. Zudem werden Intercity-Fahrten zwischen Frankfurt, Siegen, Unna und Münster aufgrund niedriger Auslastung gestrichen.
Die Westfalenbahn stärkt den Regionalverkehr rund um Münster und sorgt für neue Verbindungen. Besonders Pendler profitieren von den neuen Halten des RE15 im Zentrum Nord von Münster um 5:52 Uhr und 6:52 Uhr. Für Spät- und Nachtreisende gibt es ebenfalls Verbesserungen: Der Zug 90301 verbindet Emden, Münster-Sprakel und Münster mit einer Ankunftszeit von 0:24 Uhr. Umgekehrt fährt der Zug 90302 abends um 23:12 Uhr von Münster nach Meppen.
Trotz Baustellen und Streichungen bleibt Münster ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnreisende. Die verbesserte Anbindung an deutsche Metropolen und internationale Ziele wie Wien oder Innsbruck unterstreicht die zentrale Rolle der Stadt. Auch wenn Reisen in die Alpen weiterhin einen Umstieg erfordern, etwa in Stuttgart, sind die neuen Verbindungen ein wichtiger Schritt zu mehr Komfort und Flexibilität.