
Münster/AI. Die geplante Vollsperrung der Hägerstraße sorgt in Münster-Nienberge für politischen Wirbel. Die CDU begrüßt die anstehende Straßensanierung grundsätzlich, kritisiert jedoch die extrem kurzfristige Ankündigung. Nur eine Woche vor Beginn der Baumaßnahmen wurden die Bürger über die mehrwöchige Sperrung zwischen Nienberge und Häger informiert. Für die CDU-Ratsmitglieder Meik Bruns und Walter von Göwels ist das ein „kommunikatives Desaster“.
Erst am 11. August kündigte Straßen.NRW offiziell an, dass die Hägerstraße (L 529) ab dem 18. August voll gesperrt wird. Die Strecke ist eine der wichtigsten Verbindungen für Auto- und Radverkehr im Westen Münsters. Doch obwohl die Sanierung der Fahrbahn und der Ausbau des Bürgerradwegs schon länger geplant waren, erfolgte die Mitteilung an die Öffentlichkeit mit kaum einer Woche Vorlaufzeit.
CDU-Ratsherr Meik Bruns aus Nienberge zeigt sich irritiert: „Endlich wird gebaut, aber die Kommunikation ist, vorsichtig formuliert, suboptimal.“ Auch Walter von Göwels, verkehrspolitischer Sprecher der CDU im Rathaus, sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf bei der Informationspolitik. Es könne nicht sein, dass eine so weitreichende Maßnahme so kurzfristig angekündigt werde – ohne detaillierte Hinweise auf Umleitungen, Erreichbarkeit des Bahnhofs Häger oder die Schulwegsicherung.
Aus Sicht der CDU hätte die Vollsperrung der Hägerstraße frühzeitig und deutlich kommuniziert werden müssen. Die betroffenen Bürger seien aktuell kaum in der Lage, sich rechtzeitig auf die Umstellung einzustellen. Besonders für Eltern mit Schulkindern, Berufspendler und Gewerbetreibende sei die Situation unübersichtlich. Um künftig besser zu informieren, schlägt die CDU einen zentralen Servicepoint für Baustelleninformationen vor.
Gleichzeitig äußert Meik Bruns Zweifel an der Koordination zwischen Stadt und Landesbehörde. Wenn ohnehin Bauarbeiten stattfinden, müsse man diese mit anderen Infrastrukturprojekten abstimmen. Bruns nennt als Beispiel eine geplante Abwasserleitung, die vom neuen Pumpwerk der Kläranlage Häger bis zum Baugebiet an der Feldstiege führen soll. Er fordert: „Wenn die Straße schon aufgerissen wird, sollte man das gleich mit erledigen und Doppelarbeiten vermeiden.“
Auch wenn die CDU die Notwendigkeit der Maßnahme an der Hägerstraße nicht infrage stellt, bleibt die Kritik an der Kommunikation deutlich. Der Zustand der L 529 und die fehlende Radweganbindung rechtfertigen aus Sicht der Kommunalpolitiker das Projekt – aber nicht die Art, wie Bürgerinnen und Bürger davon erfahren haben. Die einwöchige Vorlaufzeit sei schlicht zu knapp gewesen.
Künftig müsse Straßen.NRW solche Maßnahmen frühzeitiger und transparenter ankündigen. Nur so könne man Verständnis schaffen und Frust verhindern. Auch die Stadt Münster sei gefragt, die Abstimmung mit dem Land und den verschiedenen Akteuren besser zu organisieren, um unnötige Belastungen für Anwohner und Pendler zu vermeiden. Die CDU appelliert daher an alle Verantwortlichen, bürgernahe Planung und rechtzeitige Kommunikation zur Regel zu machen – nicht zur Ausnahme.