
Am Freitag, dem 4. April, findet in Münster die zweite Westfälische Friedenskonferenz statt. Die Veranstaltung bringt hochrangige Gäste in die Stadt, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Im Mittelpunkt steht jedoch nicht nur der politische Austausch, sondern auch die umfangreichen Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt.
Bereits am Donnerstagabend beginnen die Vorbereitungen mit ersten Sperrungen. Besonders betroffen ist der Prinzipalmarkt, der am Freitag komplett für Fahrzeuge und Fahrräder gesperrt wird. Fußgänger dürfen den Bereich weiterhin passieren, müssen jedoch mit verstärkten Kontrollen rechnen. Die Polizei richtet eine Sicherheitszone ein, um den Schutz der Konferenzteilnehmer zu gewährleisten.
Zusätzlich zur großflächigen Sperrung rund um den Prinzipalmarkt kann es während der An- und Abreise der Delegationen zu kurzfristigen Sperrungen im gesamten Innenstadtbereich kommen. Die Polizei bittet daher alle Verkehrsteilnehmer, mehr Zeit einzuplanen und wenn möglich auf Fahrten durch die Innenstadt zu verzichten.
Trotz der Einschränkungen bleiben Arztpraxen und Geschäfte am Prinzipalmarkt fußläufig erreichbar. Kundinnen und Kunden werden gebeten, sich auf Umwege einzustellen. Der Zugang durch die Bögen wird weiterhin möglich sein, auch wenn eine erhöhte Polizeipräsenz sichtbar sein wird.
Die Polizei Münster koordiniert den Einsatz in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Münster und der Wirtschaftlichen Gesellschaft Westfalen Lippe e. V. Nach Angaben von Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf steht der Schutz der Konferenzteilnehmer an oberster Stelle. Die nordrhein-westfälische Bereitschaftspolizei ist vor Ort, das Bundeskriminalamt übernimmt den Personenschutz für den Bundespräsidenten. Der Sicherheitsdienst wird vom Münsteraner Unternehmen HRC gestellt.
Auch städtische Gebäude sind betroffen: Das historische Rathaus, das Stadtweinhaus sowie das Stadthaus 1 bleiben am Freitag geschlossen. Zudem haben das Restaurant „1648“ sowie die Bürgerservice-Kabine im Stadthaus ihren Betrieb an diesem Tag eingestellt. Wer Termine mit der Verwaltung geplant hat, muss diese verschieben.
Für den Michaelisplatz wurden zwei Mahnwachen mit kleiner Teilnehmerzahl angemeldet. Die Polizei rechnet mit einem ruhigen Verlauf und hat keine Hinweise auf größere Demonstrationen erhalten. Dennoch bleibt die Lageeinschätzung dynamisch. Kurzfristige Anpassungen der Maßnahmen sind jederzeit möglich.
Wer auf den Bus angewiesen ist, sollte sich vorab über Änderungen informieren. Die Stadt Münster stellt auf ihrer Internetseite aktuelle Informationen zu den Umleitungen bereit. Insbesondere rund um den Prinzipalmarkt kommt es zu veränderten Linienführungen.
Über 50 Zimmer im Atlantic Hotel wurden für die Konferenz reserviert. Auch wenn zahlreiche politische Persönlichkeiten erwartet werden, haben CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil ihre Teilnahme abgesagt. Die Gründe für den Rückzug wurden nicht offiziell genannt.
Für viele Münsteranerinnen und Münsteraner wird dieser Freitag ein Tag der Umstellung. Ob Arztbesuch, Einkauf oder einfacher Weg zur Arbeit – die Stadt bittet um Geduld und Verständnis. Wer kann, sollte den Innenstadtbesuch auf einen anderen Tag verschieben. Die Sicherheitsvorkehrungen sind notwendig, bringen aber spürbare Einschränkungen mit sich.