
Münster/AI. Die Wohn+Stadtbau Münster hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Rekordergebnis erzielt. Das städtische Wohnungsbauunternehmen erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 8,5 Millionen Euro und überschritt damit erstmals die Bilanzsumme von 600 Millionen Euro.
Neben dem finanziellen Erfolg verweist die Wohn+Stadtbau Münster auf konkrete Leistungen am Wohnungsmarkt. 166 neue Wohnungen wurden 2024 fertiggestellt. Zusätzlich investierte das Unternehmen 15 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung bestehender Wohngebäude. Damit wird nicht nur neuer Wohnraum geschaffen, sondern auch der vorhandene Bestand langfristig gesichert und auf den neuesten Stand gebracht.
Die Schwerpunkte lagen auf energetischen Sanierungen, barrierefreien Umbauten und modernen Grundrisslösungen. Vor allem im Bereich der öffentlich geförderten Wohnungen sollen diese Investitionen helfen, den Druck auf Münsters angespannten Wohnungsmarkt abzufedern.
Jahresüberschuss 2024: 8,5 Mio. Euro
Bilanzsumme: erstmals über 600 Mio. Euro
Neue Wohnungen: 166 fertiggestellt
Investitionen in Modernisierung/Instandhaltung: 15 Mio. Euro
Aktuelles Neubauprojekt: Moldrickx-Quartier in Kinderhaus mit 108 Wohnungen
Ein bedeutendes Neubauprojekt ist das Moldrickx-Quartier in Kinderhaus, das derzeit von der Wohn+Stadtbau entwickelt wird. Dort entstehen 108 neue Wohnungen für Studierende, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen. Ergänzt wird das Quartier durch gemeinschaftliche Flächen, eine Kita und soziale Einrichtungen. Ziel ist es, eine soziale Mischung zu schaffen, die verschiedene Generationen und Lebensmodelle verbindet.
Die Stadt Münster setzt dabei auf die „Sozialgerechte Bodennutzung“ (SoBoMü), ein Modell, das eine feste Quote an gefördertem Wohnraum in allen Neubauprojekten sicherstellen soll.
Die Ergebnisse der Wohn+Stadtbau Münster stoßen auch in der Politik auf großes Interesse. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften gelten als wichtige Instrumente, um den Mietmarkt zu stabilisieren. Gerade in Münster, wo die Nachfrage nach Wohnungen seit Jahren deutlich das Angebot übersteigt, werden die städtischen Investitionen als Signal verstanden.
Gleichzeitig wird diskutiert, wie stark die Wohn+Stadtbau Münster in Zukunft wachsen soll. Während Befürworter auf mehr kommunalen Einfluss drängen, um Mieten dauerhaft niedrig zu halten, warnen Kritiker vor finanziellen Risiken. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch, dass das Unternehmen wirtschaftlich solide aufgestellt ist.
Die Pläne für die kommenden Jahre sind ambitioniert: Über 1.600 neue Mietwohnungen sollen bis 2030 entstehen, davon rund 60 Prozent öffentlich gefördert. Damit will die Wohn+Stadtbau Münster sowohl bezahlbaren Wohnraum sichern als auch mit frei finanzierten Projekten zur Durchmischung der Stadtteile beitragen.