Der NRW-Innenminister hat ein Zehn-Punkte-Sofortprogramm zur Eindämmung von Messergewalt angekündigt. Diese Maßnahmen sollen den alarmierenden Anstieg der Messerangriffe in Nordrhein-Westfalen bekämpfen. Im letzten Jahr wurden in NRW insgesamt 3.540 Fälle von Messergewalt verzeichnet, was einem Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung sind sofortige Maßnahmen notwendig.
Ein zentraler Bestandteil des Zehn-Punkte-Sofortprogramms zur Eindämmung von Messergewalt in NRW sind die geplanten Waffentrageverbote, die sich speziell an Intensivtäter richten. Zusätzlich wird eine neue Waffenverbotszone in Hamm eingerichtet, um Messerangriffe in besonders gefährdeten Gebieten zu verhindern. Diese Maßnahmen sollen das Risiko von Messergewalt insbesondere in städtischen Ballungszentren reduzieren.
Eine weitere Maßnahme des Zehn-Punkte-Sofortprogramms zur Eindämmung von Messergewalt in NRW sieht vor, dass Personen, die Messerangriffe verüben, mit dem Verlust ihres Führerscheins rechnen müssen. Diese harte Sanktion soll dann greifen, wenn die charakterliche Eignung der Verdächtigen überprüft und infrage gestellt wird. Dadurch sollen potenzielle Täter zusätzlich abgeschreckt werden.
Neben den repressiven Maßnahmen setzt das Zehn-Punkte-Sofortprogramm zur Eindämmung von Messergewalt in NRW auch auf Prävention. In Unterbringungseinrichtungen werden Präventionsprogramme gestartet, um gefährdete Personengruppen frühzeitig zu erreichen. Zusätzlich sind Aktionstage geplant, um die Öffentlichkeit für das Thema Messergewalt zu sensibilisieren. Verstärkte Videoüberwachung in gefährdeten Gebieten soll außerdem dazu beitragen, Straftaten schneller aufzuklären.
Messergewalt betrifft überwiegend junge, männliche Täter. Fast 94 Prozent der Verdächtigen sind Männer, 55 Prozent sind Deutsche, während 45 Prozent der Verdächtigen keinen deutschen Pass besitzen. Unter den nichtdeutschen Verdächtigen sind 18 Prozent Zuwanderer, darunter auch Asylbewerber. Ein beträchtlicher Teil der nichtdeutschen Verdächtigen stammt aus dem arabischen Raum. Die Gewalt ereignet sich oft abends oder nachts.
Regional betrachtet zeigt sich ein differenziertes Bild. Im Münsterland stiegen die Fälle zwar, jedoch weniger dramatisch als im Rhein- und Ruhrgebiet. In Kreisen wie Steinfurt, Borken, Warendorf und Coesfeld sind die Zahlen ebenfalls gestiegen, wenn auch moderater. Besonders die Stadt Münster weist trotz eines leichten Rückgangs der Fälle immer noch durchschnittlich alle vier Tage eine Tat mit einem Messer auf.
Das Zehn-Punkte-Sofortprogramm zur Eindämmung von Messergewalt in NRW ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit in der Region zu verbessern. Ob diese Maßnahmen langfristig zu einem Rückgang der Messerangriffe führen, bleibt abzuwarten. Die betroffenen Regionen und Bevölkerungsgruppen stehen dabei besonders im Fokus der Behörden.