Zoll Münster deckt Identitätsbetrug bei Nageldesigner auf

Im Zuge einer groß angelegten Razzia des Hauptzollamts Münster wurden zwei Festnahmen und mehrere Durchsuchungen wegen Wiederholungsbetrugs im Baugewerbe durchgeführt.
Symbolbild: GZD, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

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Münster/Borken. Ein Nagelstudio im Kreis Borken steht erneut im Fokus der Ermittlungsbehörden. Beamtinnen und Beamte des Hauptzollamts Münster kontrollierten den Betrieb, nachdem dort bereits im Juni zwei Fälle illegaler Beschäftigung aufgefallen waren. Nun entdeckten sie einen weiteren Verstoß: Ein 23-jähriger Mann arbeitete dort mit fremden Papieren und ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung.

Zoll überprüft Nagelstudio – falsche Krankenversicherungskarte fällt auf

Bei der Kontrolle stießen die Zollbeamten auf den 23-jährigen Nageldesigner, der sich nur mit einer beschädigten Krankenversicherungskarte ausweisen konnte. Das Dokument war auf den Namen eines Mannes ausgestellt, der über eine gültige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis verfügte. Doch das Foto auf der Karte passte nicht zum Erscheinungsbild des Angetroffenen.

Die Beamtinnen und Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Münster wurden misstrauisch und brachten den Mann zur Identitätsfeststellung auf die zuständige Polizeidienststelle. Dort kam die Wahrheit ans Licht: Der 23-Jährige ist vietnamesischer Staatsbürger und hielt sich seit mehreren Monaten unerlaubt in Deutschland auf. Zudem gab er zu, in dem Nagelstudio gearbeitet zu haben, ohne die erforderlichen Papiere zu besitzen.

Arbeitgeber zeigt sich überrascht – Ermittlungen dauern an

Der Inhaber des Nagelstudios zeigte sich laut Zoll glaubhaft überrascht über den Vorfall. Nach eigenen Angaben hatte er den jungen Mann in gutem Glauben eingestellt, da dieser sich mit einer vermeintlich echten Krankenversicherungskarte ausgewiesen hatte.

Gegen den Arbeitnehmer leitete der Zoll nun Strafverfahren wegen illegalen Aufenthalts und unerlaubter Beschäftigung ein. Über seine Ausreise wird das zuständige Ausländeramt entscheiden.

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Auch gegen den Inhaber der Krankenversicherungskarte, deren Identität missbraucht wurde, laufen derzeit Ermittlungen. Das Hauptzollamt Münster kündigte an, die Hintergründe des Falls weiter aufzuklären.

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