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So profitieren Privatanleger von den Anlagestrategien deutscher Superreicher

Family Office: Privatanleger können von den Anlagestrategien deutscher Superreicher lernen. Disziplin, Diversifikation und Langfristigkeit sind entscheidende Faktoren, die auch beim eigenen Vermögensaufbau eine wichtige Rolle spielen.
Austin Distel

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Die Vermögensstrategien der reichsten Familien Deutschlands erscheinen oft unerreichbar, doch auch Privatanleger können aus diesen Methoden lernen und profitieren. Ein besonders interessantes Beispiel ist die Familie Albrecht, Gründer der Discounterkette Aldi, die über ein Vermögen von rund 27 Milliarden Euro verfügt. Ihre Anlagestrategien bieten wertvolle Einblicke, die auch für weniger vermögende Anleger anwendbar sind.

Was ist ein Family Office?

Große Unternehmerfamilien wie die Albrechts nutzen sogenannte Family Offices, um ihr Vermögen zu verwalten und weiter zu vermehren. Diese Gesellschaften sind darauf spezialisiert, Kapital strategisch zu investieren und durch langfristige Anlagestrategien das Vermögen zu sichern und auszubauen. Ein Single Family Office betreut nur das Vermögen einer Familie, während ein Multi Family Office das Vermögen mehrerer Familien verwaltet. Solche Offices entstanden insbesondere nach der Finanzkrise 2007/2008, als viele Vermögende das Vertrauen in Banken verloren und ihre Vermögensverwaltung in die eigenen Hände nahmen.

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Wie investieren Family Offices?

Family Offices verwalten große Vermögen und setzen auf eine langfristige und disziplinierte Investmentstrategie. Während diese Superreichen oft in alternative Anlageklassen wie Private Equity oder Hedgefonds investieren, die für Privatanleger schwer zugänglich sind, können bestimmte Grundsätze und Strategien auch von Kleinanlegern übernommen werden.

Ein wichtiger Aspekt, den Family Offices erfolgreich macht, ist ihre Disziplin. In Krisenzeiten neigen viele Privatanleger dazu, überstürzt zu handeln, während Family Offices oft an ihren langfristigen Strategien festhalten. Dies erweist sich in vielen Fällen als Schlüssel zum langfristigen Vermögenswachstum.

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Beispiel: Der Champion-Fonds der Familie Albrecht

Ein konkretes Beispiel für die Investmentstrategie der Superreichen bietet der Champion-Fonds der Familie Albrecht. Dieser Dachfonds, der das Vermögen der Aldi-Gründerfamilie verwaltet, ist in drei Subfonds unterteilt, die unterschiedliche Anlageklassen und Regionen abdecken.

Der größte dieser Fonds ist der Hidor-Fonds, der rund 65 Prozent des Gesamtvermögens in Indexfonds investiert. Diese streuen das Kapital über verschiedene internationale Märkte. Die Familie Albrecht investiert stark in die Märkte Nordamerikas, Asiens und Europas, während nur kleine Anteile in südamerikanische und afrikanische Märkte fließen. Diese Diversifikation dient dazu, das Risiko zu streuen und stabile Renditen zu sichern. Auch Privatanleger können von dieser Strategie profitieren, indem sie in breit aufgestellte ETFs investieren, die ähnliche Märkte abdecken.

Ein weiterer Teil des Champion-Fonds ist der Maros-Fonds, der etwa 20 Prozent des Vermögens in Staats- und Unternehmensanleihen investiert. Anleihen bieten durch den vertraglich festgelegten Zinssatz eine sichere Rendite, die jedoch von der Bonität des Emittenten abhängt. Die Familie Albrecht investiert hier insbesondere in Anleihen von Staaten mit hoher Kreditwürdigkeit, wie Deutschland und den USA. Auch Privatanleger können Anleihen als stabilen Teil ihres Portfolios nutzen, sollten jedoch auf die Kreditwürdigkeit der Emittenten achten.

Der riskanteste der drei Subfonds ist der GMAC-Fonds, der rund 15 Prozent des Vermögens in Hedgefonds investiert. Hedgefonds gelten als riskant, da sie in verschiedene Anlageklassen investieren und hohe Risiken eingehen, um hohe Renditen zu erzielen. Diese Strategie ist für Privatanleger meist weniger geeignet, da Hedgefonds intransparent und risikoreich sind.

Was können Privatanleger von Family Offices lernen?

Auch wenn Privatanleger nicht die finanziellen Mittel haben, um direkt in exklusive Fonds wie den Champion-Fonds der Albrechts zu investieren, können sie dennoch wichtige Lektionen daraus ziehen. Eine der wichtigsten Lehren ist die Langfristigkeit der Anlagestrategien. Statt auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren, setzen Family Offices auf eine durchdachte und beständige Strategie.

Privatanleger sollten ebenfalls auf Diversifikation achten, um das Risiko zu streuen und stabile Renditen zu sichern. Das lässt sich durch den Kauf von ETFs und Anleihen erreichen, die verschiedene Märkte und Anlageklassen abdecken. Zudem ist es wichtig, sich an eine klare Strategie zu halten und in Krisenzeiten nicht impulsiv zu handeln.

Fazit: Die Erfolgsgeheimnisse der Superreichen auch für Privatanleger nutzen

Obwohl die Anlagestrategien der Superreichen oft unerreichbar erscheinen, bieten sie dennoch wertvolle Einblicke, die auch für Privatanleger nützlich sind. Eine disziplinierte und langfristige Strategie, gepaart mit einer breit gestreuten Diversifikation, kann auch Kleinanlegern helfen, ihre Vermögensziele zu erreichen. Indem man sich an den Grundsätzen der Family Offices orientiert, lassen sich solide Strategien für den eigenen Vermögensaufbau entwickeln.