
Münster/AI. Am 1. September 2025 lädt der DGB-Stadtverband Münster erneut zur Gedenkfeier anlässlich des Antikriegstags ein. Ab 17:00 Uhr kommen Bürgerinnen und Bürger am Zwinger an der Promenade zusammen, um an die Schrecken von Krieg, Gewalt und Faschismus zu erinnern. Die Veranstaltung folgt einer langen Tradition und wird von Redebeiträgen, Musik und der symbolischen Kranzniederlegung begleitet.
Der Antikriegstag wird in Deutschland seit dem Jahr 1957 begangen – stets am 1. September. Der gewählte Termin erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkriegs: Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Der vorausgehende, angebliche „polnische Angriff“ auf den Radiosender Gleiwitz war eine gezielte Provokation des NS-Regimes – inszeniert, um den Krieg zu rechtfertigen.
Diese historischen Ereignisse sind der Ausgangspunkt für das jährliche Gedenken, das vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und seinen Mitgliedsgewerkschaften getragen wird. Ihre Botschaft ist klar: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.“
In Münster hat sich die Feier am historischen Zwinger etabliert. Wie in den Vorjahren beginnt die Veranstaltung um 17:00 Uhr. Der Zwinger, einst Teil der Stadtbefestigung, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus von der Gestapo als Gefängnis und Hinrichtungsstätte genutzt. Heute ist er Mahnmal und Ausstellungsort zugleich – im Inneren befindet sich die Klanginstallation „Das gegenläufige Konzert“ der Künstlerin Rebecca Horn, die im Rahmen der Skulptur Projekte 1997 entstand.
Der Ort ist damit nicht nur ein historischer, sondern auch ein emotional aufgeladener Schauplatz für das Gedenken.
Laut aktueller Ankündigung des DGB-Stadtverbands Münster gestalten drei Redner:innen die zentrale Gedenkrede:
Volker Nicolai-Koß, Regionsgeschäftsführer des DGB Münsterland
Maria Adela Salinas, Vorsitzende des Integrationsrats Münster
Carsten Peters, stellvertretender Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Münster
Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Münsteraner Chor „Die Untertanen“, einem gemischten, vierstimmigen Ensemble, das für seine gesellschaftspolitisch geprägten Programme bekannt ist.
Der Antikriegstag ist nicht nur eine historische Mahnung, sondern auch ein politisches Statement. Der DGB und zahlreiche Friedensinitiativen nutzen diesen Tag bundesweit, um für Demokratie, Frieden und Freiheit zu werben – Werte, die angesichts aktueller Krisen, Kriege und rechtsextremer Tendenzen nichts an Bedeutung verloren haben.
Gerade in Zeiten, in denen Konflikte in Europa und weltweit zunehmen, setzen die Gewerkschaften mit dem Antikriegstag ein klares Zeichen gegen Kriegstreiberei, Hetze und Menschenfeindlichkeit.