
Münster. Die Bezirksregierung Münster hat grünes Licht für ein bedeutendes Kulturprojekt gegeben: „Droste Welten“ erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel. Mit diesem Modellprojekt will die Annette von Droste Hülshoff-Stiftung Kultur, Natur und nachhaltigen Tourismus innovativ miteinander verknüpfen. Ziel ist es, authentische Orte neu zu erschließen und Besucherinnen und Besuchern moderne Zugänge zur Literatur der bedeutenden Dichterin zu eröffnen.
„Droste Welten“ soll weit mehr sein als ein klassisches Ausstellungsprojekt. Regierungspräsident Andreas Bothe betonte bei der Übergabe des Förderbescheids auf Burg Hülshoff, dass hier Natur, Kultur, Wissensvermittlung und künstlerische Formate zusammengeführt werden. Besonders hervorzuheben sei die Kombination aus analogen und digitalen Elementen, die Denkmalpflege mit aktiver Partizipation verknüpft. Dieses Zusammenspiel verleihe dem Modellprojekt eine Strahlkraft, die weit über Münster hinausreichen könne.
Mit der Förderung setzt die Bezirksregierung Münster ein deutliches Signal für die kulturelle Zukunft in der Region. Für die Stiftung bedeutet die finanzielle Unterstützung zugleich die Möglichkeit, neue Maßstäbe im Bereich nachhaltigen Erlebnistourismus zu setzen.
Im Zentrum des Modellprojekts stehen die authentischen Wirkungsstätten von Annette von Droste-Hülshoff. Dazu gehören Burg Hülshoff, Haus Rüschhaus, der Lyrikweg und die Digitale Burg. Gerade an diesen Orten soll das Werk der Dichterin in zeitgemäßer Form präsentiert werden.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Neugestaltung der Dauerausstellungen. Ziel ist es, die Inhalte so aufzubereiten, dass sie für unterschiedliche Zielgruppen attraktiv sind. Besucher sollen künftig noch intensiver in das Leben und Schaffen der Dichterin eintauchen können – und das mit einem zeitgemäßen Vermittlungskonzept.
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Ein weiterer Kernbereich des Projekts „Droste Welten“ ist die Modernisierung der technischen Infrastruktur. Museen und Besucherzentren werden mit interaktiven und digitalen Formaten ausgestattet. Dazu gehören spielerische Elemente, die neue, niedrigschwellige Zugänge zur Literatur eröffnen. Auch das Kassensystem wird auf den neuesten Stand gebracht, sodass Abläufe im Betrieb effizienter und besucherfreundlicher gestaltet werden können.
Darüber hinaus ermöglicht ein modernes Besuchermanagement, Besucherströme gezielt zu steuern und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Damit wird nicht nur das kulturelle Erlebnis bereichert, sondern auch ein nachhaltiger Umgang mit den vorhandenen Ressourcen gewährleistet.
Neben den kulturellen und technischen Aspekten setzt das Modellprojekt auf bauliche Verbesserungen. Ein Hublift in der Burg Hülshoff soll den Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erleichtern. Ebenso wird die Hülshoffer Allee instandgesetzt, um die Erreichbarkeit zu verbessern.
Auch die Natur wird aktiv einbezogen: Am Haus Rüschhaus entsteht ein partizipativer Mitmach-Garten. Dort sollen Besucherinnen und Besucher selbst zur Erhöhung der Biodiversität beitragen. Damit verbindet das Projekt die Förderung von Literatur mit einem nachhaltigen und ökologischen Ansatz.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für „Droste Welten“ auf rund 2,75 Millionen Euro. Der Fördersatz beträgt 80 Prozent und setzt sich aus EU-Mitteln (50 Prozent) und Landesmitteln (30 Prozent) zusammen. Damit ergibt sich eine Fördersumme von über 2,2 Millionen Euro, die von der Bezirksregierung Münster bewilligt wurde.
Die finanzielle Grundlage ermöglicht es der Stiftung, das Modellprojekt bis 2027 umzusetzen. Langfristig soll dadurch ein stabiles Netzwerk im Bereich Literatur- und Kulturvermittlung entstehen, das die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen fördert und die kulturelle Landschaft der Region nachhaltig prägt.