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Zimmer 348: Der rätselhafte Tod von Greg Fleniken

Hotel: Greg Fleniken, ein 55-jähriger Geschäftsmann aus Lafayette, Louisiana, wird leblos in seinem Hotelzimmer gefunden.

Ein ungewöhnlicher Fall für Detective Scott Apple

Im Jahr 2010 bekommt Detective Scott Apple einen Fall zugeteilt, der in der Stadt Beaumont, Texas, selten vorkommt: Greg Fleniken, ein 55-jähriger Geschäftsmann aus Lafayette, Louisiana, wird leblos in seinem Hotelzimmer – Zimmer 348 – gefunden. Die ersten Ermittlungen deuten auf einen natürlichen Tod hin – Greg war allein in einem verschlossenen Zimmer, und es gab keine Hinweise auf einen Kampf. Doch dieser Eindruck sollte bald trügen und Detective Apple und sein Team an den Rand der Verzweiflung bringen.

Ein harmloser Geschäftsmann und eine normale Nacht

Greg Fleniken verbrachte viel Zeit in Hotels. Er reiste beruflich regelmäßig nach Beaumont, wo er gemeinsam mit seinem Bruder ein Unternehmen in der Öl- und Gasbranche führte. Greg war ein ruhiger, freundlicher Mann, der in seinem Hotelzimmer die Abende allein verbrachte. Laut seiner Frau Susi entspannte er sich meist mit einem Film, rauchte ein paar Zigaretten und naschte Süßigkeiten – er war kein Mann, der gerne abends ausgehen oder in Bars herumsitzen würde.

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An jenem Mittwochabend, dem 15. September 2010, hatte Greg wie üblich sein Zimmer 348 im MCM Eleganté Hotel bezogen. Kurz nach 19 Uhr, das ergaben später die Hotelunterlagen, hatte er sich eine Tüte Popcorn in der Mikrowelle gemacht, als plötzlich der Strom im Zimmer und in den Nachbarzimmern ausfiel. Greg rief an der Rezeption an, und ein Hausmeister namens Ryan schaltete den Strom wieder ein, bevor er das Zimmer verließ. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass sich diese Nacht anders entwickeln würde als gewöhnlich.

Der Fund am nächsten Morgen: Ein lebloser Körper in einem heißen Zimmer

Am nächsten Morgen, als Greg nicht zur Arbeit erschien, machten sich Kollegen und Hotelmitarbeiter Sorgen und baten die Rezeption, nach ihm zu sehen. Als die Tür geöffnet wurde, entdeckten sie Gregs leblosen Körper auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten. Eine Zigarette klemmte noch in seiner linken Hand. Obwohl es ungewöhnlich heiß im Zimmer war – die Klimaanlage war ausgeschaltet – fiel den Ermittlern nichts Ungewöhnliches auf, das auf einen gewaltsamen Tod hindeuten könnte. Alles schien auf einen natürlichen Tod durch plötzlichen Herzstillstand hinzudeuten.

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Die Autopsie: Ein rätselhaftes Trauma ohne äußerliche Spuren

Erst die Autopsie brachte ein unerwartetes Ergebnis. Greg hatte schwere innere Verletzungen erlitten: Seine Gedärme waren zerrissen, sein Magen und seine Leber wiesen tiefe Verletzungen auf, und zwei Rippen waren gebrochen. Diese Verletzungen passten zu denen, die bei Gewaltverbrechen oder schweren Unfällen auftreten. Doch der Körper zeigte keine äußeren Spuren – keine Prellungen, Schürfwunden oder Blutergüsse. Der Gerichtsmediziner sprach von einem „schweren inneren Trauma“, konnte jedoch keine äußere Erklärung dafür finden. Detective Apple stand vor einem Rätsel: Wie konnten Gregs Innereien so stark verletzt sein, ohne dass es äußere Spuren gab?

Monatelange Ermittlungen: Spuren und Theorien ohne Ergebnisse

Monatelang arbeitete Detective Apple ohne nennenswerte Fortschritte. Die Ermittler befragten Gregs Kollegen, Hotelangestellte und Gäste, ohne ein Motiv oder Verdächtige zu finden. Greg führte ein ruhiges Leben, war glücklich verheiratet und hatte keine Feinde oder Verbindungen zu kriminellen Aktivitäten. Die Umstände seines Todes passten weder zu einem Raubüberfall noch zu einem zufälligen Angriff, und es gab keinerlei Hinweise auf einen Kampf oder Einbruch im Hotelzimmer. Jede Spur verlief im Sand, und der Fall begann allmählich zu einem „Cold Case“ zu werden.

Der Privatdetektiv Ken Brennan nimmt die Ermittlungen auf

Acht Monate nach dem Tod ihres Mannes wandte sich Susie Fleniken verzweifelt an den Privatdetektiv Ken Brennan. Brennan, ein ehemaliger Polizist und Spezialagent, hatte sich auf die Lösung ungelöster Fälle spezialisiert. Er hatte eine exzellente Erfolgsbilanz und war für seine Hartnäckigkeit bekannt. Als Brennan den Fall übernahm, fiel ihm sofort ein Detail auf: die ungewöhnliche Hitze im Zimmer. Er spekulierte, dass Greg möglicherweise kurz nach dem Stromausfall gestorben war, bevor er die Klimaanlage wieder einschalten konnte. Dies würde den Ermittlungszeitraum auf den Abend des 15. September zwischen 20 und 21 Uhr eingrenzen.

Das versteckte Detail: Ein winziges Loch und eine unglaubliche Theorie

Brennan begutachtete erneut die Tatortfotos und entdeckte ein unscheinbares Detail: Ein winziges Loch in der Wand, das mit rosa Zahnpasta gefüllt worden war. Für Brennan wirkte es wie ein Einschussloch. Die Theorie, die er entwickelte, schien jedoch zu fantastisch, um wahr zu sein: Könnte jemand im Nebenzimmer eine Waffe abgefeuert haben, und die Kugel sei durch die Wand in Gregs Zimmer geflogen und habe ihn tödlich getroffen?

Um seine Theorie zu testen, untersuchte Brennan das Nebenzimmer 349. Dort fand er an der Stelle, die mit Gregs Zimmer übereinstimmte, ein weiteres kleines Loch in der Wand. Gemeinsam mit Detective Apple legte Brennan das Loch frei und maß die Höhe. Die Position passte perfekt zu den Verletzungen, die in Gregs Körper entdeckt worden waren.

Die drei Elektriker im Nebenzimmer: Ein tödlicher „Unfall“

Zur Tatzeit waren drei Elektriker im Nebenzimmer einquartiert. Diese Männer – Timothy, Lance und Trent – hatten den Abend gemeinsam im Zimmer 349 verbracht. Sie hatten getrunken und gefeiert, wie sie später zugeben sollten. Lance, ein der Gruppe als „Spaßvogel“ bekannter Mann, hatte an dem Abend eine Waffe dabei. Während der Feierlichkeiten hatte Lance die Waffe hervorgeholt und damit auf seine Kollegen gezielt, alles angeblich „nur zum Spaß“. Doch dann löste sich ein Schuss.

Die Kugel durchdrang die Wand und schlug in Gregs Zimmer ein, wo sie ihn traf, während er auf dem Bett lag. Das Projektil durchbohrte sein Becken, durchdrang Magen und Leber und stoppte schließlich in der Nähe des Herzens. Greg hatte nur Sekunden zu leben, griff vermutlich noch mit der linken Hand nach seiner Zigarette und brach dann zusammen.

Die Vernehmungen: Eine belastende Wahrheit kommt ans Licht

Brennan und Apple konfrontierten die Elektriker mit der Einschuss-Theorie. Unter dem Druck der Ermittlungen gab Timothy schließlich zu, dass Lance tatsächlich eine Waffe im Zimmer hatte und versehentlich einen Schuss abgegeben hatte. Lance selbst gestand schließlich, dass er nach dem Schuss panisch reagierte und das Loch in der Wand mit Zahnpasta verschloss. Das Trio hatte den Schuss als „dummen Zufall“ abgetan und war in die Hotelbar gegangen, ohne sich darum zu kümmern, was in Gregs Zimmer geschehen sein könnte.

Das Urteil: Eine Tat mit tödlichen Folgen

Nach diesem Geständnis wurde Lance schließlich wegen Totschlags zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Timothy und Trent blieben straffrei, da sie weder die Waffe abfeuerten noch Greg absichtlich verletzt hatten. Für Susie Fleniken und Gregs Familie bedeutete das Urteil zwar eine Erleichterung, doch die Umstände des Todes bleiben tragisch und absurd. Ein harmloser Geschäftsmann, der nur eine ruhige Nacht verbringen wollte, starb durch einen „Unfall“, der durch unverantwortliches Verhalten und Nachlässigkeit ausgelöst wurde.