
Münster. Beim Fridays for Future Klimastreik in Münster haben sich am Freitag 575 Menschen beteiligt. Insgesamt gingen in ganz Nordrhein-Westfalen rund 2100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Straße. Der Protest fiel bewusst in die heiße Phase vor der Kommunalwahl, um zu verdeutlichen: Klimaschutz entscheidet sich nicht nur auf Bundes- oder Landesebene, sondern vor allem in den Kommunen.
„Für uns ist klar, egal wer im Rathaus sitzt: Es braucht entschlossenen kommunalen Klimaschutz“, erklärte Daniel Wandtke von Fridays for Future Münster. Die Aktivisten machen deutlich, dass die Klimakrise längst spürbar ist. Dürre, Hitzewellen und extreme Wetterlagen gehören bereits zum Alltag, während Städte und Gemeinden nach Ansicht der Bewegung zu langsam reagieren.
Vor wenigen Wochen hatte Fridays for Future Münster neue Forderungen für eine klimagerechte Stadt vorgestellt. An oberster Stelle steht das Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Doch eine aktuelle Energie- und Treibhausgasbilanz zeigt: Geht Münster so weiter wie bisher, wäre dieses Ziel erst 2090 erreicht – ganze 60 Jahre zu spät.
Neben der Energiewende spielt auch die Mobilität eine zentrale Rolle. Die Bewegung fordert:
langfristig eine Straßenbahn für Münster,
kurzfristig eng getaktete Metrobusse,
faire Arbeitsbedingungen im ÖPNV,
sowie eine autofreie Innenstadt und sichere Radwege auch außerhalb des Rings.
Klimagerechtes und bezahlbares Wohnen ist ein weiterer Schwerpunkt der Forderungen. Fridays for Future Münster sieht Potenzial in Solaranlagen, gemeinschaftlichen Wohnprojekten und der Umnutzung von Altbauten. Ziel sei es, nachhaltige Stadtentwicklung mit sozialer Gerechtigkeit zu verbinden.
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„Kommunaler Klimaschutz heißt auch: Mehr Lebensqualität, sinkende Energiekosten und zukunftsfeste Städte“, betonte Aktivistin Anna Roscher. Sie fordert, dass Münster als Vorbild vorangeht und Klimapolitik in allen Bereichen verbindlich umsetzt.