
Münster. In der Stadt Münster sind im Jahr 2024 insgesamt 2815 Menschen verstorben. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Landesamtes IT.NRW, das am 20. Oktober die jüngsten Todesursachenstatistiken veröffentlicht hat. Wie bereits in den Vorjahren stehen Herz- und Kreislauferkrankungen an der Spitze der Ursachen. Mehr als ein Viertel der Todesfälle – rund 26 Prozent – gehen auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zurück. Damit liegt Münster leicht unter dem landesweiten Durchschnitt von 29,4 Prozent.
Besonders häufig traten sogenannte ischämische Herzkrankheiten auf, also Durchblutungsstörungen des Herzens, die durch verengte Herzkranzgefäße entstehen. Diese Untergruppe machte laut Landesstatistik rund 30 Prozent der Kreislauftodesfälle aus. Unter den Betroffenen fanden sich überproportional viele ältere Menschen, da die Sterbewahrscheinlichkeit mit dem Lebensalter deutlich steigt. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag in Nordrhein-Westfalen bei 79,4 Jahren, Männer starben im Schnitt mit 76,9 Jahren, Frauen mit 81,9 Jahren.
Auch in Münster zeigt sich dieser demografische Effekt: Die Zahl der Sterbefälle war im Jahr 2024 nahezu konstant gegenüber den Vorjahren. Veränderungen innerhalb der Todesursachen sind vor allem durch die Alterung der Bevölkerung bedingt. Der Anteil der Kreislauferkrankungen bleibt dabei stabil auf hohem Niveau.
An zweiter Stelle der häufigsten Todesursachen in Münster stehen Krebserkrankungen. Insgesamt 688 Menschen erlagen 2024 bösartigen Neubildungen. Das entspricht knapp einem Viertel aller Sterbefälle. Damit liegt Münster nahezu auf Landesniveau, wo rund 23 Prozent der Verstorbenen an Krebs starben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes waren in Nordrhein-Westfalen Bronchial- und Lungenkrebs mit 11.410 Fällen die häufigsten Krebstodesursachen, gefolgt von Brustkrebs (4.037 Fälle) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (3.953 Fälle).
Die Zahlen zeigen, dass die Krebssterblichkeit in Münster im Vergleich zu anderen Regionen moderat bleibt. Medizinische Versorgung und Prävention spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Gesundheitsämter und Kliniken verweisen regelmäßig auf die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Trotz Fortschritten in Diagnostik und Therapie bleibt Krebs jedoch eine der zentralen gesundheitspolitischen Herausforderungen, auch in einer vergleichsweise jungen und medizinisch gut versorgten Stadt wie Münster.
Du liest unsere Nachrichten kostenlos und unabhängig. Hilf mit einem Beitrag deiner Wahl.
Neben Herzleiden und Krebs spielen auch Erkrankungen der Atmungsorgane eine bedeutende Rolle bei den Todesursachen. In Münster starben im Jahr 2024 insgesamt 322 Menschen an Erkrankungen des Atmungssystems. Dazu zählen insbesondere Pneumonien (Lungenentzündungen) und Virusinfektionen wie die Grippe, die zusammen knapp 29 Prozent dieser Fälle ausmachten. Landesweit waren es über 18.000 Todesfälle durch Atemwegserkrankungen.
Laut IT.NRW spiegelt sich hier auch die Witterung der Wintermonate wider, in denen Infektionen der Atemwege besonders häufig auftreten. Auch die Folgen von Langzeiterkrankungen wie COPD oder chronischer Bronchitis werden in dieser Kategorie erfasst. Die Gesundheitsstatistik ordnet die Atemwegserkrankungen damit weiterhin als drittwichtigste Todesursache ein. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich in Münster ein leichter Anstieg, was unter anderem auf die Nachwirkungen der saisonalen Infektionswellen zurückzuführen ist.