Auszeichnung für FH Münster: Bachelorarbeit entwickelt Leitfaden für Altbausanierungen

Der stockende Sanierungsfahrplan für das Hochhaus in Coerde stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Mit der Einrichtung einer Task Force und durch sofortige Maßnahmen wird versucht, die Situation zu stabilisieren und die Lebensqualität der Bewohner zu sichern.
Foto: NeiFo

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Münster. Für ihre praxisorientierte Bachelorarbeit zur Modernisierung von Altbauten ist die Bauingenieurin Julia Wienströer mit dem Hochschulpreis der FH Münster ausgezeichnet worden. Die Absolventin aus dem ländlichen Münsterland entwickelte einen Leitfaden, der Architektinnen, Ingenieuren und Planungsbüros bei der strukturierten Umsetzung von Sanierungsprojekten unterstützen soll.
Wienströer beschäftigte sich mit der Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Fachdisziplinen effizienter gestaltet werden kann. In ihrer Arbeit erstellte sie Checklisten und Planungshilfen, die helfen, Fehler in frühen Projektphasen zu vermeiden. „Die frühzeitige Abstimmung aller Fachleute ist entscheidend für erfolgreiche Sanierungen“, betont die Ingenieurin laut Mitteilung der Hochschule.

Von der Idee zum Leitfaden für Planerinnen und Planer

Als Grundlage ihrer Untersuchung diente ein landwirtschaftliches Bestandsgebäude aus ihrer Nachbarschaft, das sie exemplarisch für eine Umnutzung zur Ferienwohnung analysierte. Sie dokumentierte den baulichen Zustand, prüfte Materialien und entwickelte daraus ein komplettes Sanierungskonzept. Ihr Ergebnis: Ein praxisnaher Leitfaden, der von der Bestandsaufnahme über die Planung bis hin zur bautechnischen Umsetzung reicht.
Der betreuende Professor Markus Waltering lobte die Arbeit als gelungenes Beispiel für den Transfer wissenschaftlicher Methoden in die Praxis. Der Leitfaden wird künftig auch im Studiengang „Bauen im Bestand“ eingesetzt, um Studierende bei eigenen Projekten zu unterstützen. Nach Angaben der FH Münster überzeugte die Arbeit durch ihre klare Struktur, fachliche Tiefe und hohe Relevanz für das Handwerk.

Verbindung von Handwerk, Forschung und Nachhaltigkeit

Wienströers Arbeit wurde zusätzlich von der Paul-Schnitker-Stiftung gefördert, die seit 2013 die Kooperation zwischen Wissenschaft und Handwerk stärkt. Sie selbst sieht in der Auszeichnung eine Bestätigung ihres Werdegangs: Nach einer Ausbildung zur Bauzeichnerin entschied sie sich bewusst für das Studium „Bauen im Bestand“, das traditionelle Baukultur mit moderner Ingenieurpraxis verbindet.
Der Hochschulpreis der FH Münster zählt zu den höchsten akademischen Ehrungen der Hochschule. Nur rund ein Prozent aller Absolventinnen und Absolventen eines Jahrgangs erhalten ihn. Mit Wienströers Projekt fließen nun konkrete Impulse für nachhaltige Altbausanierungen in Lehre und Praxis ein – ein Beispiel dafür, wie regionale Forschung unmittelbar zur Baupraxis im Münsterland beitragen kann.

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