
Münster. Nach einem Einsatz von Polizei, Veterinäramt und Ordnungsamt laufen in Münster Ermittlungen gegen die Taubenfreunde. Grundlage ist eine Anzeige der Stadt wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sowie das Tierarzneimittelgesetz. Bei dem Einsatz in den frühen Morgenstunden wurden mehrere Tauben aus einer Pflegestation untersucht. Kranke Tiere wurden eingeschläfert, zudem entnahmen die Einsatzkräfte Proben, die nun ausgewertet werden. Die strafrechtlichen Ermittlungen liegen bei der Staatsanwaltschaft Münster. Der Fall steht im Zusammenhang mit der seit längerem angespannten Situation des Vereins, der aktuell weiter nach einer neuen Unterbringungsmöglichkeit für seine betreuten Tauben sucht.
An dem Einsatz waren neben der Polizei auch städtische Veterinärinnen und Veterinäre sowie Mitarbeitende des Ordnungsamtes beteiligt. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurden vor Ort mehrere Tauben als krank eingestuft und eingeschläfert. Von weiteren Tieren nahmen die Fachkräfte Proben, um mögliche Erkrankungen und den Umgang mit Medikamenten zu überprüfen. Ziel der Maßnahmen ist es, festzustellen, ob tierschutz- oder arzneimittelrechtliche Vorschriften verletzt wurden. Im Zuge des Einsatzes beschlagnahmte die Polizei außerdem Beweismaterial. Dazu gehören ein Mobiltelefon sowie Ordner mit Vereinsunterlagen, die sich in der Wohnung der Vereinsvorsitzenden befanden. Das sichergestellte Material wird derzeit ausgewertet und fließt in die laufenden Ermittlungen ein. Eine abschließende Bewertung durch die Behörden liegt bislang nicht vor.
Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Münster geführt. Die Taubenfreunde haben nach eigenen Angaben eine Anwältin eingeschaltet. Unabhängig vom laufenden Verfahren bleibt die Situation des Vereins schwierig. Die Taubenfreunde sind weiterhin auf der Suche nach einer neuen Fläche für ihre betreuten Tiere. Der bisherige Standort steht wegen eines auslaufenden Mietvertrags sowie wiederkehrender Stromausfälle vor dem Aus. Bereits zuvor hatte das Veterinäramt untersagt, weitere Tauben aufzunehmen. Diese Anordnung gilt weiterhin. Damit ist die Arbeit des Vereins derzeit stark eingeschchränkt. Wie es mit der Pflegestation und der Versorgung der Tauben in Münster weitergeht, ist offen und dürfte auch vom Ausgang der Ermittlungen abhängen.