Crowdfunding sichert Restaurierung eines seltenen Münsteraner Konzertflügels

Ein seltener Knake-Konzertflügel aus den 1860er-Jahren wurde dank Crowdfunding restauriert und ist nun wieder im Stadtmuseum Münster zu sehen.
Freuen sich über die Rückkehr des Knake-Flügels ins Stadtmuseum: Dr. Barbara Rommé (M.) mit den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Stadtmuseum Münster Dr. Lambert Scheer (l.) und Dr. Mathias Kleuker (r.). ©Stadtmuseum Münster

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Münster/AI. Ein historischer Knake-Konzertflügel aus den 1860er-Jahren ist nach umfassender Restaurierung wieder im Stadtmuseum Münster zu sehen. Möglich wurde die Aufarbeitung des fast drei Meter langen Instruments durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion, die der Förderverein Stadtmuseum e.V. im Herbst 2024 gestartet hatte. Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer beteiligten sich an der Sammelaktion, die erstmals in dieser Form durchgeführt wurde. Zusätzlich unterstützte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Projekt finanziell und trug damit maßgeblich dazu bei, dass der Flügel seinen ursprünglichen Klang zurückerhalten konnte.
Die Restaurierung selbst dauerte mehrere Monate. Fachleute arbeiteten sich Schritt für Schritt durch den Korpus des Instruments, stellten beschädigte Elemente wieder her und gaben dem Flügel seinen charakteristischen Knake-Klang zurück. Mit der Rückkehr in die Schausammlung steht das Instrument nun wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung – ein bedeutender Moment nicht nur für das Stadtmuseum, sondern auch für die regionale Musikgeschichte.

Stadtmuseum Münster plant Konzerte als Dank an Unterstützerinnen und Unterstützer

Mit der erfolgreichen Restaurierung möchte sich das Stadtmuseum Münster bei allen Beteiligten erkenntlich zeigen. Für das Jahr 2026 sind mehrere Konzerte auf dem historischen Flügel geplant. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben. Die Veranstaltung soll nicht nur die Klangqualität des Instruments erlebbar machen, sondern auch die Bedeutung gemeinschaftlichen Engagements hervorheben.
Das Museum betont, dass die Restaurierung ohne die breite Unterstützung aus der Stadtgesellschaft nicht möglich gewesen wäre. Die Aktion gilt als Beispiel dafür, wie kulturhistorische Projekte durch moderne Förderformen wie Crowdfunding realisiert werden können.

Münster als Zentrum des historischen Klavierbaus

Der restaurierte Flügel verweist zugleich auf eine lange Tradition: Münster war im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein bedeutender Standort des Klavierbaus. Zehn Klavierbauer waren damals in der Stadt tätig, darunter die Brüder Johann Bernhard und Arnoldus Joannes Knake, die ihr Unternehmen früh im 19. Jahrhundert gründeten und später nach Münster verlegten.
Ihre Instrumente galten als besonders hochwertig und wurden weit über die Region hinaus geschätzt. Durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sind heute nur wenige Flügel dieser Epoche erhalten. Das Exemplar im Stadtmuseum zählt daher zu den seltensten Stücken seiner Art – bereits zur Zeit seiner Herstellung gehörte es zu den teuersten Instrumenten auf dem Markt. Die Restaurierung stellt sicher, dass dieses Stück münsterscher Musikgeschichte weiterhin erhalten bleibt und erlebbar wird.

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