Demonstration in Münster: 1500 Menschen protestieren friedlich gegen die Aussagen von Merz

Erneut versammelten sich über 2.000 Demonstrierende bei einer Anti-CDU Demo in Münster. Die Polizei gerät für ihren Einsatz in die Kritik.
Foto: David Olef

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Update: Abschluss

Vor der CDU-Geschäftsstelle an der Hammer Straße setzten sich am Abend die Redebeiträge der Demonstration fort. Unter anderem sprach Maria Salinas vom Integrationsrat und zeigte sich erfreut über die große Beteiligung. Zum Abschluss machte Carsten Peters vom Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ deutlich, dass das Netzwerk auch künftig aktiv bleiben werde. Mit Blick auf die neue Fraktionsstärke der AfD im Rat kündigte er an, jeder Form rechter Einflussnahme in Münster öffentlich entgegentreten zu wollen. Kurz darauf wurde die Kundgebung beendet, die friedlich verlief.

Update: Lia Kirsch mit klarem Statement

In der bundesweiten Diskussion um die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum Thema „Stadtbild“ meldet sich nun auch die Münsteraner SPD-Fraktionsvorsitzende Lia Kirsch mit deutlichen Worten zu Wort. In einem auf Facebook und Instagram veröffentlichten Video übt die 28-Jährige scharfe Kritik an der Wortwahl des Kanzlers und zieht dabei Parallelen zu historischen Entwicklungen. 

Ausgangslage

In Münster läuft am Donnerstagabend eine groß angelegte Demonstration, zu der das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ aufgerufen hat. Anlass ist die anhaltende Debatte um die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum Thema „Stadtbild“. Laut Polizei haben sich etwa 1400 Menschen dem Protest Münster angeschlossen, während die Veranstalter von rund 1500 Teilnehmenden sprechen. Der Demonstrationszug ist inzwischen vor der CDU-Geschäftsstelle an der Hammer Straße 10 angekommen, wo die Abschlusskundgebung mit mehreren Redebeiträgen läuft.

Ablauf und Verkehrslage in der Innenstadt

Der Protest begann um 18 Uhr auf dem Platz vor dem Stadthaus II am Ludgeriplatz. Von dort zogen die Teilnehmenden durch den Ludgerikreisel, der von der Polizei für die Dauer der Demonstration vollständig gesperrt wurde. Auch auf der Hammer Straße kommt es aktuell zu Einschränkungen zwischen dem Kreisverkehr und der Geiststraße, da die Abschlusskundgebung direkt vor dem CDU-Büro stattfindet.

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Nach Angaben der Polizei verläuft die Demonstration bislang friedlich, es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Vor Ort sind zahlreiche Transparente und Fahnen von Antifa-Gruppen, Jusos, Linksjugend, SPD sowie der Initiative „Omas gegen Rechts“ zu sehen. Insgesamt sind laut Veranstalter elf Redebeiträge geplant, unter anderem von Vertreterinnen des Integrationsrates, der Initiative CatCalls of Münster sowie von Menschenrechtsgruppen.

Hintergrund: Kritik an Stadtbild-Äußerung von Friedrich Merz

Auslöser des Protests in Münster ist eine umstrittene Aussage von Bundeskanzler und CDU-Parteichef Friedrich Merz. Er hatte am 14. Oktober bei einem Termin in Brandenburg erklärt, man habe „im Stadtbild noch dieses Problem“ – ohne zu präzisieren, was genau er meinte. Die Bemerkung stieß bundesweit auf Kritik und löste eine Welle von Gegenreaktionen aus.

Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ bezeichnete die Aussage als rassistisch und spaltend. Sprecher Carsten Peters kündigte an, die Demonstration solle zeigen, dass Münster sich klar gegen Ausgrenzung und Diskriminierung positioniere. Auch lokale Parteien wie SPD, Grüne und Linke sowie mehrere zivilgesellschaftliche Gruppen schlossen sich dem Aufruf an.

Während der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Nacke die Aktion zuvor als überzogen und diffamierend kritisiert hatte, betonen die Organisatoren, dass sich der Protest nicht gegen die CDU als Institution, sondern gegen rassistische Narrative richte.

Die Polizei rechnet noch bis zum Abend mit Einschränkungen im Straßenverkehr rund um den Ludgeriplatz und die Hammer Straße. Nach bisherigen Beobachtungen verläuft die Demo gegen CDU Münster ruhig, die Stimmung bleibt aber angespannt.

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