
Münster. Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 führt die Deutsche Bahn eine neue Fernverkehrsverbindung ein, die Münster erstmals ohne Umstieg mit der österreichischen Steiermark verbindet. Der neue ICE 119 fährt morgens um 7.06 Uhr in Münster ab und erreicht Graz nach knapp 13 Stunden Fahrzeit. Auf dem Weg liegen 32 Halte, darunter München, Salzburg, Bad Gastein, Villach und Klagenfurt. Die Bahn bewirbt die neue Route als deutlich komfortableren Zugang in den Alpenraum, weil Umstiege vollständig entfallen.
Ebenfalls neu ist eine durchgehende ICE-Verbindung von Münster nach Basel. Sie startet täglich kurz nach sieben Uhr und erreicht die Schweizer Grenzstadt nach rund fünfeinhalb Stunden. Die Rückfahrt endet um 18.54 Uhr wieder in Münster. Möglich wird die kürzere Reisezeit durch den Einsatz von XXL-ICE-4-Zügen, die künftig stündlich über Münster verkehren und statt über das Mittelrheintal über Frankfurt Flughafen beschleunigt geführt werden. Einige dieser Züge fahren sogar weiter nach Zürich, Sargans, Landquart und bis nach Chur in Graubünden.
Ein weiterer Baustein im Langstreckennetz ist der neue ICE L. Der Zugtyp bietet einen stufenlosen Einstieg und wird ab Fahrplanwechsel zunächst testweise zwischen Berlin und Köln fahren. Ab Juli 2026 soll Münster direkt angebunden werden. Vorgesehen ist eine Verbindung nach Sylt, bei der ein Beispielzug Münster um 6.50 Uhr verlässt und Westerland gegen Mittag erreicht. Die neuen Fahrzeuge erweitern die Möglichkeiten im Fernverkehr, insbesondere für Reisende mit Gepäck, Mobilitätshilfen oder Kinderwagen.
Parallel zu den neuen Verbindungen kündigt die Bahn umfangreiche Bauarbeiten an. Zwischen Hagen, Wuppertal und Köln wird der Fernverkehrskorridor von Anfang Februar bis Juli 2026 abschnittsweise gesperrt. In dieser Zeit können ICE und IC nicht über die Wupperstrecke fahren und werden über die Ruhrstädte umgeleitet. Laut Bahn müssen dadurch ab 11. Juli einzelne IC-Verbindungen zwischen Münster und Frankfurt entfallen. Weitere Einschränkungen sind aufgrund großer Bauprojekte auch in anderen Abschnitten des Fernverkehrsnetzes möglich.
Mit dem Fahrplanwechsel wächst das Fernverkehrsangebot ab Münster deutlich: Neue Direktverbindungen in den Alpenraum, schnellere Wege in die Schweiz und zusätzliche Nordseeziele erweitern die bundesweite Anbindung der Stadt. Gleichzeitig stellt die Bahn klar, dass die kommenden Jahre durch Generalsanierungen geprägt sein werden. Umleitungen und temporäre Fahrplanlücken seien Teil eines mehrjährigen Modernisierungsprogramms, das langfristig für stabilere und zuverlässigere Verbindungen sorgen soll.