Die Reaktivierung der WLE-Strecke Münster–Sendenhorst rückt näher

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Münster. Die Reaktivierung der WLE-Strecke Münster–Sendenhorst bewegt sich auf die entscheidende Phase zu. Nach fünfjähriger Prüfung steht das Planfeststellungsverfahren kurz vor dem Abschluss, der Beschluss soll im Januar 2026 fallen. Damit geht eines der wichtigsten Bahnprojekte im Münsterland in seine letzte Genehmigungsrunde. Die Reaktivierung WLE-Strecke Münster–Sendenhorst gilt nicht nur als zentrales Element der künftigen Münsterland-S-Bahn, sondern auch als Schlüsselprojekt für bessere Pendelwege, klimafreundliche Mobilität und eine engere Vernetzung der Region. Mit veranschlagten 133 Millionen Euro gehört es zu den größten Reaktivierungsvorhaben in Nordrhein-Westfalen.

Stand des Verfahrens: Reaktivierung WLE-Strecke Münster–Sendenhorst vor dem Beschluss

Die Bezirksregierung Münster hat das Planfeststellungsverfahren nahezu abgeschlossen, eine fünfjährige Dauer sei bei großen Infrastrukturmaßnahmen üblich. Auch wenn nach dem Beschluss weiterhin Klagen möglich bleiben, sehen die Behörden das Verfahren fachlich solide aufgestellt. Für die Reaktivierung bedeutet das: Der Weg für den Start der Bauarbeiten könnte schon 2026 frei werden.

Hintergrund zur Strecke und Rolle für das Münsterland

Die rund 21 Kilometer lange Bahnlinie der Westfälischen Landes-Eisenbahn war im Personenverkehr vor rund 50 Jahren stillgelegt worden. Besonders im südöstlichen Münsterland wird sie heute als fehlende Verbindung wahrgenommen, denn Pendlerströme aus Angelmodde, Wolbeck, Albersloh und Sendenhorst wachsen seit Jahren. Während Anwohnende immer wieder Bedenken bezüglich Lärm oder Bahnübergängen äußerten, betonen Verkehrsplaner den hohen Nutzen der Reaktivierung, die eine direkte und deutlich schnellere Verbindung nach Münster schaffen soll.

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Zeitplan bis zur ersten Fahrt im Jahr 2027

Nach aktuellem Stand sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 die ersten Personenzüge verkehren. Der Zeitplan ist ambitioniert, gilt jedoch als realistisch, weil Planungen und Detailarbeiten bereits parallel zur Genehmigung liefen. Sobald der Beschluss vorliegt, können Baumaßnahmen ohne größere Verzögerungen starten.

Moderne Technik: Batteriezüge als Premiere im Münsterland

Auf der Strecke sollen moderne Batteriezüge des Typs Stadler FLIRT Akku zum Einsatz kommen – erstmals im Münsterland. Sie laden ihre Energie am Hauptbahnhof Münster und fahren anschließend emissionsfrei auf der oberleitungsfreien WLE-Trasse. Die Reichweite liegt bei etwa 80 bis 100 Kilometern. Die Fahrzeuge sind bereits bestellt und Teil des modernisierten Netzes der Münsterland-S-Bahn.

Umbauarbeiten entlang der Strecke

Bevor der Betrieb startet, wird die gesamte Infrastruktur umfassend erneuert. Dazu gehören die Sanierung des maroden Gleisnetzes, die Modernisierung der Signaltechnik, der Umbau und die Sicherung mehrerer Bahnübergänge sowie die komplette Neugestaltung der künftigen Haltepunkte in Hiltrup, Wolbeck, Angelmodde, Albersloh und Sendenhorst. Neue Kreuzungspunkte sollen zudem ermöglichen, dass in kurzen Takten gefahren werden kann.

Einordnung in das Gesamtkonzept der Münsterland-S-Bahn

Die Reaktivierung WLE-Strecke Münster–Sendenhorst ist als künftige Linie S7 ein tragender Bestandteil der geplanten Münsterland-S-Bahn. Das Ziel ist ein deutlich dichter getaktetes Netz mit besseren Anschlüssen, schnelleren Fahrzeiten und einer spürbaren Verlagerung vom Auto auf die Schiene. Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle: Der Ausbau soll langfristig CO₂-Emissionen im Pendelverkehr reduzieren und ländliche Räume stärker an die Stadt Münster anbinden.

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