dm, Rossmann und Lidl planen Medikamentenverkauf: Wirkung auch für Münster

dm will auch in Münster rezeptfreie Medikamente online anbieten. Münster Nachrichten mit Hintergründen zu den neuen Apothekenplänen.
Symbolbild: Geoprofi Lars, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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In Münster könnte sich das Angebot an frei verkäuflichen Arzneimitteln bald deutlich verändern. Mehrere große Handelsketten, darunter dm, Rossmann und Lidl, bereiten nach Medienberichten den Einstieg in den Online-Verkauf von Medikamenten vor. Im Mittelpunkt steht die Drogeriekette dm, die noch im Jahr 2025 eine eigene Online-Apotheke starten will. Damit sollen Kundinnen und Kunden künftig rezeptfreie Schmerzmittel, Erkältungspräparate oder Vitaminprodukte auch direkt über dm bestellen können.

Versand über Tschechien: dm nutzt bestehendes Logistikzentrum

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen will dm die künftige Online-Apotheke über sein großes Logistikzentrum im tschechischen Bor abwickeln. Von dort aus könnten Bestellungen auch nach Münster und in andere deutsche Städte verschickt werden. Das Lager ist bereits heute ein zentraler Standort für den europäischen Onlinehandel des Unternehmens. Die geplante Online-Apotheke soll sich zunächst auf sogenannte OTC-Präparate beschränken – also Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind.

Abholung in Münsteraner dm-Filialen denkbar

Parallel arbeitet dm an einem Konzept, das eine Abholung der online bestellten Medikamente direkt in den Filialen ermöglichen soll. Nach übereinstimmenden Medienberichten befindet sich dieses System aktuell in der Testphase. Kundinnen und Kunden könnten künftig rezeptfreie Mittel – etwa Schmerztabletten oder Nasensprays – über die neue Online-Apotheke bestellen und anschließend in einem dm-Markt in Münster abholen.

Rechtlich bleibt dabei die Zuständigkeit bei der Online-Apotheke, die die Ware an die Filiale liefert. Diese würde damit als Abholpunkt fungieren, nicht als Verkaufsstelle. Das Modell soll sicherstellen, dass alle Vorgaben des Apothekenrechts eingehalten werden. In der Branche gilt das Abholsystem als möglicher Wettbewerbsvorteil gegenüber klassischen Versandapotheken, weil Kundinnen und Kunden so schneller an ihre Bestellung gelangen.

eRezept bringt keine Freigabe für verschreibungspflichtige Mittel

Trotz des seit 2024 verpflichtenden eRezepts bleibt die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente ausschließlich Apotheken vorbehalten. Drogerien und Discounter dürfen solche Präparate weiterhin nicht vertreiben. Auch dm hat betont, dass der geplante Service nur rezeptfreie Produkte umfassen wird. In der Branche wird dennoch über mögliche künftige Lockerungen diskutiert.

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Konkurrenz: Auch Rossmann und Lidl sondieren Einstieg

Neben dm prüfen auch Rossmann und Lidl nach Medieninformationen den Einstieg in den Versandhandel mit frei verkäuflichen Arzneimitteln. Beide Unternehmen könnten dafür Kooperationen mit bestehenden Online-Apotheken eingehen oder eigene Plattformen aufbauen. Ein konkreter Zeitplan liegt derzeit jedoch nicht vor. Für Münster und das Münsterland bedeutet das, dass Kundinnen und Kunden künftig deutlich mehr Auswahl beim Kauf von Schmerzmitteln und Gesundheitsprodukten im Internet haben könnten.

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