Münster. Mit dem heutigen 29. Dezember hat auch in Münster offiziell der Verkauf von Silvesterfeuerwerk begonnen. Verbraucherfeuerwerk der Kategorie F2 darf bundesweit ausschließlich an den letzten drei Werktagen des Jahres verkauft werden. Das betrifft in diesem Jahr den 29., 30. und 31. Dezember. Für viele Händler in Münster bedeutet das erneut ein sehr enges, aber umsatzstarkes Zeitfenster.
Schon am ersten Verkaufstag ist in mehreren Märkten mit spürbarem Andrang zu rechnen. Erfahrungsgemäß konzentriert sich ein großer Teil der Nachfrage auf die ersten beiden Tage, da viele Käufer befürchten, dass besonders gefragte Artikel frühzeitig ausverkauft sein könnten.
Konkrete Verkaufszahlen für Münster oder einzelne Städte werden vom Handel nicht veröffentlicht. Ein Blick auf die bundesweiten Daten zeigt jedoch die Dimensionen, in denen sich auch der Markt in Münster bewegt.
Im vergangenen Jahr lag der Umsatz mit Silvesterfeuerwerk in Deutschland bei rund 197 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es etwa 180 Millionen Euro. Für den aktuellen Jahreswechsel rechnet die Branche erneut mit einem Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Einzelhandel in Münster wider, wo viele Händler ihr Sortiment im Vergleich zu den Vorjahren ausgeweitet haben.
Der wichtigste Trend lässt sich klar beziffern: Feuerwerksbatterien und Verbundfeuerwerke machen inzwischen über 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Damit haben sie klassische Einzelraketen und Böller deutlich überholt.
Auch in Münster zeigt sich diese Entwicklung. Viele Käufer greifen gezielt zu größeren Batterie- oder Verbundartikeln, die mit einmaligem Anzünden eine komplette Effektfolge bieten. Diese Produkte gelten als vergleichsweise komfortabel und planbar, was sie besonders bei Familien und kleineren Gruppen beliebt macht.
Raketen und Knallartikel werden weiterhin gekauft, spielen mengenmäßig aber eine zunehmend geringere Rolle.
Münster liegt nicht direkt an der Grenze zu den Niederlande, ist aber Teil eines regionalen Marktes, der stark von der Grenzlage des westlichen Münsterlands geprägt ist. In Städten wie Gronau oder Ahaus kaufen seit Jahren viele niederländische Kunden Feuerwerk ein.
Diese zusätzliche Nachfrage wirkt sich indirekt auch auf Münster aus. Händler berichten regelmäßig davon, dass bestimmte Artikel schneller vergriffen sind, sobald der Verkaufsstart näher rückt. Besonders stark betroffen sind großformatige Batterien, die bundesweit gefragt sind.
Für niederländische Käufer gelten klare Grenzen. Erlaubt ist die Mitnahme von maximal 25 Kilogramm Feuerwerk pro Fahrzeug. Entscheidend ist zudem, dass nur Feuerwerk transportiert werden darf, das nach niederländischem Recht zulässig ist.
Politisch ist zudem bereits beschlossen, dass in den Niederlanden ein landesweites Feuerwerksverbot eingeführt werden soll. Die Zustimmung des Parlaments erfolgte im Sommer 2025. Erwartet wird, dass das Verbot ab der Silvestersaison 2026/2027 greift. Auch wenn es in diesem Jahr noch nicht gilt, beeinflusst diese Perspektive bereits jetzt das Kaufverhalten.
Unabhängig vom Kauf gelten in Münster klare örtliche Einschränkungen. In der Altstadt rund um Domplatz und Prinzipalmarkt ist das Abbrennen, Abschießen und auch das Mitführen von Pyrotechnik untersagt.
Die Verbotszone gilt von 31. Dezember, 22:00 Uhr, bis 1. Januar, 04:00 Uhr. Ziel ist es, die Sicherheit zu erhöhen und historische Gebäude zu schützen. Wer in der Innenstadt feiern will, sollte diese Regelung beim Kauf und Transport von Feuerwerk berücksichtigen.
Der Feuerwerksverkauf in Münster konzentriert sich auf nur drei Tage, trifft aber auf eine hohe und gut planbare Nachfrage. Die Zahlen zeigen eindeutig: Batterien und Verbundfeuerwerke sind das dominierende Segment, während klassische Böller an Bedeutung verlieren.
