
Münster. Mit dem ICE L führt die Deutsche Bahn ab 2026 einen völlig neuen Zugtyp ein – und Münster profitiert direkt davon. Ab dem 11. Juli 2026 wird der ICE L regelmäßig auf der Strecke Köln – Münster – Westerland (Sylt) verkehren. Der Name steht für „Low Floor“, also stufenloser Einstieg, und genau das ist das Herzstück des neuen Konzepts: vollständige Barrierefreiheit. Schon ab Dezember 2025 startet der bundesweite Einsatz schrittweise mit den ersten Fahrten zwischen Berlin und Köln. Münster gehört zu den Städten, die früh an das neue System angebunden werden – ein wichtiger Schritt für Reisekomfort und Inklusion im Fernverkehr.
Der ICE L bietet Platz für 562 Fahrgäste und bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Besonders auffällig ist der stufenlose Einstieg, der erstmals im Fernverkehr der Bahn umgesetzt wird. Rollstuhlfahrer profitieren zudem von breiteren Türen, höhenverstellbaren Tischen und optimierten Stellflächen. Das neue Innendesign wurde in Zusammenarbeit mit über 1600 Testpersonen entwickelt, um maximalen Komfort zu gewährleisten. Hinzu kommen neue LED-Reservierungsanzeigen, die farblich anzeigen, welche Sitze frei oder reserviert sind.
Auch technisch setzt der ICE L Maßstäbe: Die Fenster verfügen über eine spezielle Beschichtung, die Mobilfunksignale durchlässt – ein deutlicher Vorteil für Pendler, etwa auf der bislang problematischen Strecke zwischen Münster und Köln. So soll künftig ein stabiler Empfang ohne Repeater möglich sein.
Der ICE L stammt vom spanischen Hersteller Talgo, der erstmals Züge für das deutsche ICE-Netz liefert. Die Bahn hat insgesamt 79 Züge bestellt, die bis 2030 ausgeliefert werden sollen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist der ICE L zwar langsamer als der ICE 3, aber deutlich energiesparender – rund 20 Prozent effizienter als ältere Intercity-Modelle. Das Projekt ist Teil der DB-Initiative „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“, die mehr Zuverlässigkeit, Komfort und Nachhaltigkeit bringen soll.