Kirchenwahlen in NRW: Millionen Katholiken stimmen über die Zukunft ihrer Gemeinden ab

Das Bistum Münster plant 2026 mit einem Haushaltsdefizit von 19 Millionen Euro. Gründe sind steigende Kosten, s
Foto: Bernd Hildebrandt

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Münster. Am Wochenende des 8. und 9. November 2025 finden in den fünf katholischen Bistümern Nordrhein-Westfalens – Münster, Köln, Paderborn, Essen und Aachen – die Kirchenwahlen in NRW 2025 statt. Rund sechs Millionen Katholikinnen und Katholiken sind aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in Pfarr- und Pfarreiräten sowie Kirchenvorständen zu wählen.

Die Räte sind für die religiösen, sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Kirchengemeinden zuständig, während die Kirchenvorstände die Verantwortung für Finanzen, Bauprojekte und Personal tragen. Damit bestimmen die Gläubigen über die Zukunft und Ausrichtung ihrer Gemeinden auf zentraler Ebene mit.

Kirchenwahlen in NRW 2025 stehen unter neuen rechtlichen Rahmenbedingungen

Erstmals finden die Kirchenwahlen in NRW 2025 auf Grundlage des neuen Kirchlichen Vermögensverwaltungsgesetzes (KVVG) statt. Dieses löst das bisher geltende staatliche Gesetz aus dem Jahr 1924 ab und markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr kirchlicher Selbstverwaltung.

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Mit der Reform wurden die Amtszeiten verkürzt, alle Gremien müssen vollständig neu gewählt werden, und die Größe der Räte kann künftig flexibler gestaltet werden. Ziel dieser Neuerungen ist es, die Beteiligung der Gläubigen zu stärken, die Strukturen zu modernisieren und insbesondere jüngere Menschen stärker einzubinden.

Digitale Wahlverfahren und niedrigere Altersgrenzen

Die Kirchenwahlen werden in NRW deutlich digitaler. Neben der klassischen Urnenwahl sind in allen Bistümern Briefwahl und teilweise auch Online-Wahl möglich. Im Erzbistum Paderborn findet die Abstimmung sogar ausschließlich online oder per Post statt.

Auch das Wahlalter wurde gesenkt: Für die Pfarreiräte dürfen Katholikinnen und Katholiken ab 14 Jahren ihre Stimme abgeben, bei den Kirchenvorständen ab 16 Jahren. Das Bistum Münster rechnet allein mit rund 1,4 Millionen Wahlberechtigten für den Pfarreirat und etwa 1,2 Millionen für den Kirchenvorstand.

Reformen sollen Kirche in NRW moderner und bürgernäher machen

Mit den neuen Regelungen soll die katholische Kirche in NRW transparenter, effizienter und beteiligungsorientierter werden. Die Gremien sollen künftig stärker die Vielfalt der Gemeinden widerspiegeln und Entscheidungsprozesse demokratischer gestalten.

Die Kirchenwahlen in NRW 2025 gelten damit als wichtiger Gradmesser dafür, wie zukunftsfähig sich die Kirche in der größten deutschen Diözese-Landschaft aufstellt.

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