Minister besucht Lützow-Kaserne und spricht über künftige Wehrpflicht

Boris Pistorius besucht am 10. November das Heimatschutzregiment 2 in Münster-Handorf und informiert sich über die neue Basisausbildung.
Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

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Münster. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Montag bei einem Besuch des Heimatschutzregiments 2 in Münster erklärt, dass eine Entscheidung über das künftige Wehrdienstmodell kurz bevorstehe. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Bundesregierung in dieser Woche eine Einigung erzielt. Hintergrund ist die geplante Reform, mit der die Bundeswehr ihre Personalstruktur modernisieren und die Wehrpflicht teilweise neu beleben will.

Der Besuch in der Lützow-Kaserne in Münster-Handorf diente zugleich dazu, die neue Basisausbildung für Rekrutinnen und Rekruten kennenzulernen. Dort werden derzeit rund 190 Soldatinnen und Soldaten in einer Pilotphase ausgebildet. Pistorius ließ sich dabei die Handwaffenausbildung zeigen und sprach mit Angehörigen der Einheit über die Erfahrungen mit dem neuen Ausbildungskonzept.

Reform des Wehrdiensts steht vor Abschluss

Laut Regierungsangaben sollen künftig komplette Jahrgänge gemustert werden, um im Verteidigungsfall eine bessere Übersicht über verfügbare Kräfte zu erhalten. Pistorius betonte mehrfach, dass die Bundeswehr wissen müsse, wer im Ernstfall einsatzfähig ist. Mit dem neuen Modell soll der freiwillige Dienst ausgeweitet werden, um gleichzeitig die Reserve zu stärken.

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Aktuell sind rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten im aktiven Dienst. Das Verteidigungsministerium strebt mittelfristig eine Personalstärke von etwa 260.000 an. Hinzu kommen bis zu 200.000 Reservistinnen und Reservisten, die bei Bedarf aktiviert werden können. Das neue Wehrdienstkonzept gilt als entscheidender Schritt, um die Bündnisverpflichtungen gegenüber der NATO zu erfüllen und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands langfristig sicherzustellen.

Münster bleibt wichtiger Standort für Heimatschutzkräfte

Das Heimatschutzregiment 2 in Münster ist Teil der neu geschaffenen Heimatschutzdivision, die bundesweit für territoriale Verteidigung und zivile Unterstützung zuständig ist. Mit dem Standort Münster verfügt die Bundeswehr über eine zentrale Ausbildungsstätte, die künftig eine Schlüsselrolle bei der Schulung neuer Heimatschutzkräfte spielen dürfte.

Der Besuch von Boris Pistorius unterstreicht die sicherheitspolitische Bedeutung Münsters. Die Lützow-Kaserne dient nicht nur der militärischen Ausbildung, sondern auch als Symbol für den Wandel der Bundeswehr hin zu einer modernen Verteidigungsstruktur mit starker Bürgernähe und freiwilliger Beteiligung.

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