Münster verschärft 2025 die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Weihnachtsmärkte.

: Die Weihnachtsmärkte im Münsterland verzaubern mit festlichen Attraktionen: Entdecken Sie Eisbahnen, Kunsthandwerk und malerische Kulissen in der Adventszeit.
Foto: 昕 沈

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Wenn am 24. November die Weihnachtsmärkte in Münster ihre Stände öffnen, steht das Thema Sicherheit der Weihnachtsmärkte in Münster im Mittelpunkt eines umfassend erneuerten Schutzkonzepts. Die Stadt reagiert damit auf Erfahrungen aus den Vorjahren, auf bundesweite Entwicklungen sowie auf die hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern, die jedes Jahr in der Adventszeit in die Innenstadt strömen. Ziel ist es, den Aufenthalt zwischen den sechs Märkten bis zum 23. Dezember so sicher und reibungslos wie möglich zu gestalten – mit klar festgelegten Sperrbereichen, mehr Kontrollen und ausgebauter Zusammenarbeit zwischen Ordnungsamt, Sicherheitsdiensten und Polizei.

Neue Sperrbereiche und konsequente Zufahrtskontrollen in der Altstadt

Die Altstadt bildet den Kern der städtischen Maßnahmen. Dort werden in diesem Jahr zusätzliche Barrieren eingesetzt, um unberechtigte Fahrzeuge fernzuhalten. Bestehende Poller und Sperren wurden im Vorfeld überprüft und teilweise ergänzt. Hintergrund ist auch ein Vorfall aus dem Jahr 2022, als ein Autofahrer durch eine kurzfristig geöffnete Sperrstelle in den gesicherten Bereich gelangen konnte. Nach damaligen Ermittlungen lag kein Anschlagsmotiv vor, dennoch zeigte das Ereignis, dass einzelne Übergänge neu bewertet werden müssen.

Die Stadt nennt mehrere Bereiche, die während der Marktzeiten für den Verkehr gesperrt bleiben: Dazu gehören die Salzstraße, die Ludgeristraße und der Bereich rund um den Harsewinkelplatz. Ergänzend wird dieses Jahr erstmals auch das Kiepenkerlviertel mit Sperrpunkten ausgestattet. Auch der Drubbel, der Roggenmarkt, die Bogenstraße und Teile des Spiekerhofs sind innerhalb der Öffnungszeiten nicht befahrbar.

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Die Absperrungen treten jeweils im späten Vormittag in Kraft. Sie gelten solange, wie die Märkte geöffnet sind. Erst wenn der abendliche Betrieb endet, werden die Zufahrten schrittweise wieder freigegeben. Für die Umsetzung arbeitet die Stadt mit einem privaten Sicherheitsdienst zusammen, der an zentralen Punkten präsent ist, Fragen beantwortet und bei der Besucherlenkung unterstützt. Für die Gäste bedeutet dies vor allem mehr Klarheit in der Verkehrsführung und eine entspanntere Atmosphäre in den Marktbereichen.

Verstärkte Polizeipräsenz, Messerverbot und Hinweise auf Taschendiebe

Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen passt auch die Polizei ihre Arbeit auf und rund um die Weihnachtsmärkte an. Die Behörden verweisen weiterhin auf eine bundesweit erhöhte Grundgefährdung bei Großveranstaltungen, ohne dass es aktuell spezifische Hinweise für Münster gibt. Sichtbare Streifen sollen den Besucherinnen und Besuchern dennoch Sicherheit geben – sowohl uniformiert als auch in ziviler Kleidung.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz vor Taschendieben. In den dichten Besucherströmen nutzen Täter häufig Momente der Unaufmerksamkeit aus. Die Polizei rät deshalb, nur geringe Bargeldbeträge mitzunehmen und Wertgegenstände möglichst tief und gesichert am Körper zu tragen. So lassen sich Diebstähle oft schon im Ansatz verhindern.

Ein weiterer Baustein des Sicherheitskonzepts ist das Verbot, Messer auf die Weihnachtsmärkte mitzunehmen. Ordnungsamt und Polizei appellieren an Standbetreibende und Besucher, Hinweise auf verdächtige Situationen oder Gegenstände sofort weiterzugeben. Die enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdiensten ermöglicht es, schnell zu reagieren und im Bedarfsfall Unterstützung zu koordinieren.

Weiterhin wird die bewährte Kooperation mit der niederländischen Politie Enschede fortgeführt. Gemeinsame Streifen mit deutschen und niederländischen Beamtinnen und Beamten sollen insbesondere internationalen Gästen Orientierung geben und die Zusammenarbeit über die Grenze hinweg stärken.

Weihnachtsmärkte als bedeutender Anziehungspunkt für Münster und das Münsterland

Die Weihnachtsmärkte sind für Münster mehr als nur eine traditionelle Veranstaltung – sie gehören inzwischen zu den größten Besuchermagneten im Jahreslauf. In den vergangenen Jahren zog es zahlreiche Menschen aus dem Münsterland, aus anderen Regionen Deutschlands und besonders viele Gäste aus den Niederlanden in die Stadt. An Adventswochenenden sind Hotels oft frühzeitig ausgebucht, Reisegruppen kommen mit Bussen an und der Handel verzeichnet hohe Frequenzen.

Die sechs Märkte, die sich über die Altstadt verteilen, schaffen ein zusammenhängendes Erlebnis aus Kunsthandwerk, Gastronomie und saisonalen Angeboten. Durch ihre Vielfalt gelten sie für viele Besucherinnen und Besucher als fest verankerte Tradition im Advent. Stadt und Münster Marketing beschreiben die Märkte häufig als einen Ort der Begegnung, an dem sich Menschen aus der Region und von weiter her in stimmungsvoller Umgebung treffen.

Um dieses Gesamtbild zu erhalten, will die Stadt trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen eine möglichst offene Atmosphäre bewahren. Klare Strukturen sollen den Besuchenden Orientierung bieten, während Rettungswege jederzeit nutzbar bleiben. Die Kombination aus Sperrstellen, Personaleinsatz und Besucherlenkung ist darauf ausgelegt, sowohl die Sicherheit als auch den Charakter der Märkte zu schützen.

Münster im bundesweiten Kontext: Entwicklungen seit 2016

Die Weiterentwicklung des Schutzkonzepts steht nicht isoliert, sondern folgt einer bundesweiten Entwicklung. Seit dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz im Jahr 2016, bei dem ein Attentäter einen Lastwagen in eine Menschenmenge lenkte, bewerten viele Städte ihre Weihnachtsmärkte und Großveranstaltungen neu. Seither gehören feste und mobile Sperren vielerorts zum Standard.

In den folgenden Jahren rückten weitere Ereignisse in den Fokus, bei denen Fahrzeugführer in belebte Bereiche fuhren – unabhängig davon, ob die Hintergründe terroristisch, kriminell oder psychisch motiviert waren. Besonders intensiv wurde nach einer Tat im Jahr 2024 diskutiert, bei der ein Autofahrer in Ostdeutschland über einen unzureichend gesicherten Rettungsweg auf einen Weihnachtsmarkt gelangte. Die Konsequenz waren umfangreiche Nachrüstungen mit neuen Pollern und einem überarbeiteten Flächenkonzept.

Auch Münster berücksichtigt solche Entwicklungen in den aktuellen Planungen. Der Abgleich mit Erfahrungen anderer Städte, die eigene Analyse der Innenstadt und die Abstimmung zwischen Polizei und Stadtverwaltung bilden die Grundlage für das Konzept, das in diesem Jahr Anwendung findet. Die Verantwortlichen betonen, dass kein System einen vollkommenen Schutz bieten könne, die Risiken aber mit abgestimmten Maßnahmen deutlich reduziert werden sollen.

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