Münsteranerin Naomi Seibt beantragt Asyl in den USA: „Anti-Greta“ spricht von politischer Verfolgung

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Münster. Die aus Münster stammende Influencerin Naomi Seibt hat nach eigenen Angaben in den USA politisches Asyl beantragt. Die 25-Jährige, die in den Medien häufig als „Anti-Greta“ bezeichnet wird, begründet ihren Schritt mit angeblicher politischer Verfolgung und Bedrohungen in Deutschland. Laut einem Interview mit dem US-Sender Fox News beruft sich Seibt auf fehlende Meinungsfreiheit, Überwachung durch Behörden und Drohungen durch politische Gegner. Ihr Asylantrag stützt sich demnach auf Paragraf 208 des „Immigration and Nationality Act“ (INA), der Personen Schutz gewährt, die aus politischen Gründen verfolgt werden.

In dem Interview erklärte Seibt, sie befinde sich legal in den USA und warte nun auf ein offizielles Asyl-Interview. Unterstützt wird sie nach eigenen Aussagen von Tesla-Chef Elon Musk, zu dem sie seit 2024 engen Kontakt pflegt.

Naomi Seibt und Elon Musk: Nähe zwischen Influencerin und Tech-Milliardär

Die Verbindung zwischen Naomi Seibt und Elon Musk reicht bis zur Europawahl 2024 zurück. Nachdem Seibt öffentlich erklärt hatte, die AfD zu unterstützen, reagierte Musk auf ihre Beiträge und nahm später direkt Kontakt zu ihr auf. Medienberichte, darunter Reuters und The Guardian, dokumentierten im Dezember 2024, dass Musk die AfD öffentlich unterstützte und auf der Plattform X schrieb: „Only the AfD can save Germany.“

Seibt bezeichnet sich selbst seither scherzhaft als „Musk-Flüsterin“ und sieht in Musk einen Verbündeten im Kampf gegen das, was sie als „Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland“ beschreibt. Kritiker ordnen sie jedoch dem politisch rechten Spektrum zu.

Von Münster in die USA: Der Weg der „Anti-Greta“

Naomi Seibt wurde am 18. August 2000 in Münster-Handorf geboren und absolvierte 2017 ihr Abitur am St.-Mauritz-Gymnasium. Ihre Mutter ist Rechtsanwältin, sie selbst lebt inzwischen überwiegend in den USA. Bekannt wurde Seibt 2019, als das US-amerikanische Heartland Institute sie als konservatives Gegengewicht zur Klimaaktivistin Greta Thunberg präsentierte. Seither spricht sie auf internationalen Bühnen über Themen wie Gender, US-Politik und Meinungsfreiheit.

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Auf YouTube folgen ihr rund 111.000 Menschen, auf X (ehemals Twitter) hat sie nach eigenen Angaben mehr als 440.000 Follower. Dort verkündete sie auch ihren Asylantrag – verbunden mit der Behauptung, sie sei „die erste Deutsche, die unter Präsident Trump politisches Asyl beantragt“. Diese Aussage ist bislang nicht unabhängig bestätigt.

US-Asylverfahren und rechtlicher Rahmen

In den Vereinigten Staaten müssen Antragsteller nachweisen, dass sie eine begründete Furcht vor politischer Verfolgung haben. Das Asylverfahren beginnt mit einem Antrag bei der USCIS und einem persönlichen Interview. Wird der Antrag abgelehnt, entscheidet ein Gericht über den weiteren Verlauf.

Laut US-Statistiken wurden im Jahr 2023 rund 54.000 Menschen als asylberechtigt anerkannt – deutsche Staatsbürger tauchen darin jedoch kaum auf. Sollte Seibt tatsächlich Asyl erhalten, wäre das ein ungewöhnlicher Fall für eine Antragstellerin aus einem EU-Land.

Offene Fragen und Reaktionen

Ob Seibts Schilderungen von Bedrohungen und Überwachung in Deutschland zutreffen, lässt sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Deutsche Behörden haben die Vorwürfe bislang nicht kommentiert. Medien wie Newsweek, Fox News und DIE WELT berichteten über ihre Aussagen, weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass keine Belege für konkrete Verfolgungsmaßnahmen vorliegen.

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