
Münster. Vor 10.337 Zuschauern im LVM-Preußenstadion hat sich der SC Preußen Münster am Samstag einen hart umkämpften Punkt gegen Dynamo Dresden gesichert. Nach einer intensiven Partie endete das Zweitligaduell 2:2. Die Mannschaft von Trainer Alexander Ende musste dabei zweimal einem Rückstand hinterherlaufen, zeigte aber große Moral und Kampfgeist.
Schon in der Anfangsphase machten die Preußen deutlich, dass sie nach der Länderspielpause entschlossen waren, wieder an die guten Leistungen der letzten Wochen anzuknüpfen. Jano ter Horst und Lars Lokotsch kamen früh zu guten Chancen, doch Dresdens Torhüter Grill parierte jeweils stark. Die Gäste nutzten dagegen ihre erste gefährliche Aktion: Alexander Rossipal verwandelte in der 23. Minute einen Freistoß direkt in den Winkel und brachte Dynamo in Führung.
Angetrieben von Kapitän Jorrit Hendrix ließ sich Münster davon nicht beeindrucken. Der SCP bestimmte das Spielgeschehen über weite Strecken, kombinierte sich immer wieder gefährlich vor das Tor und setzte Dresden unter Druck. Besonders Oliver Batista Meier und Zidan Sertdemir sorgten auf den Flügeln für Tempo, doch bis zur Halbzeit blieb es beim 0:1.
Nach dem Seitenwechsel begann Münster druckvoll und kam schnell zum verdienten Ausgleich. In der 51. Minute setzte sich Hendrix am Strafraum durch und traf mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck zum 1:1. Das Stadion an der Hammer Straße bebte, und die Adlerträger spielten in dieser Phase ihren besten Fußball.
Dresden zeigte jedoch, warum das Team bei Standards zu den gefährlichsten der Liga zählt. In der 70. Minute nutzte Lars Bünning eine Freistoßflanke von Rossipal und köpfte zum 1:2 ein. Die Gäste aus Sachsen setzten auf Kompaktheit und Konter, während Münster weiter mutig nach vorne spielte.
Trainer Alexander Ende reagierte und brachte mit Malik Batmaz und Charalambos Makridis frische Kräfte. Die Preußen belohnten sich kurz vor Schluss für ihren Einsatz. In der 85. Minute sprang ein Schuss von Henrik Bolay vom Pfosten an das Knie von Dresdens Abwehrspieler Bünning und von dort unhaltbar ins eigene Tor. Der erneute Ausgleich zum 2:2 war glücklich, aber verdient.
In der Schlussphase entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die an Intensität kaum zu überbieten war. Der Schiedsrichter zeigte insgesamt neun Minuten Nachspielzeit an. Beide Mannschaften suchten den Siegtreffer, doch die Abwehrreihen hielten stand. In der 90.+7 Minute sah Dresdens Routinier Stefan Kutschke nach einem Foul im Mittelfeld die Rote Karte, nachdem er im Zweikampf nachgetreten hatte. Danach blieb keine Zeit mehr für eine entscheidende Aktion.
Am Ende trennten sich beide Teams mit einem 2:2, das dem Spielverlauf gerecht wurde. Preußen Münster überzeugte mit großem Einsatz, hoher Laufbereitschaft und einem starken Zweikampfverhalten. Laut Vereinsangaben hat kein anderes Team der 2. Bundesliga bisher mehr gewonnene Zweikämpfe auf dem Konto. Trainer Alexander Ende dürfte mit der Einstellung seines Teams zufrieden sein, auch wenn in der Defensivarbeit bei Standardsituationen weiter Luft nach oben bleibt.
Die Kulisse im LVM-Preußenstadion war laut Verein mit 10.337 Zuschauern erneut hervorragend. Der Heimbereich war restlos ausverkauft, die Stimmung über 90 Minuten leidenschaftlich. Auch der Gästeblock aus Dresden war gut gefüllt, was die Atmosphäre zusätzlich anheizte.
Mit dem Punktgewinn bleibt Preußen Münster im Tabellenmittelfeld und festigt seine Rolle als ernstzunehmender Gegner für ambitionierte Zweitligateams. Die Mannschaft zeigte, dass sie auch nach Rückschlägen stabil bleibt und in jeder Phase des Spiels an sich glaubt.
Am kommenden Wochenende reist der SCP zum 1. FC Magdeburg, wo Innenverteidiger Paul Jaeckel aufgrund seiner Gelbsperre fehlen wird. Die Preußen können dennoch mit Selbstvertrauen in die Partie gehen. Unter Trainer Alexander Ende ist das Team an der Hammer Straße seit drei Heimspielen ungeschlagen und hat sich als kämpferisch starkes, mannschaftlich geschlossenes Kollektiv etabliert.