
Münster. Am Sonntag, 14. Dezember 2025, ist am Atommüll-Zwischenlager in Ahaus eine Anti-Atom-Demonstration geplant. Beginn ist um 14 Uhr. Zu dem Protest rufen zahlreiche Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände auf, darunter die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ aus Jülich, der BUND NRW, die bundesweite Organisation .ausgestrahlt sowie regionale Gruppen aus dem Münsterland und dem Emsland.
Hintergrund der Demonstration sind weiterhin mögliche Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll vom Forschungszentrum Jülich nach Ahaus. Nach Angaben der beteiligten Initiativen haben entsprechende Transporte im Jahr 2025 nicht stattgefunden.
Die Demonstration ist als sogenannter Sonntagsspaziergang direkt vor dem Zwischenlager in Ahaus-Ammeln angekündigt. Nach Darstellung der Veranstalter soll damit auf aus ihrer Sicht ungelöste rechtliche, politische und sicherheitsrelevante Fragen im Zusammenhang mit möglichen Castor-Transporten hingewiesen werden.
Kritisiert wird insbesondere, dass weiterhin an Plänen festgehalten werde, insgesamt 152 Castor-Behälter aus Jülich nach Ahaus zu verlagern. Stattdessen fordern die beteiligten Initiativen neue politische Gespräche zwischen Bund und Land, um eine Weiterlagerung des Atommülls am Standort Jülich zu ermöglichen.
Nach Einschätzung der Anti-Atom-Organisationen gibt es weiterhin kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll. Zudem verweisen sie darauf, dass die Genehmigung für das Zwischenlager Ahaus nach derzeitigem Stand im Jahr 2036 endet.
Darüber hinaus machen die Initiativen Sicherheitsbedenken geltend. Sie verweisen auf marode Autobahnbrücken, laufende Großbaustellen sowie auf aus ihrer Sicht unzureichende Konzepte für den Strahlenschutz bei möglichen Transporten quer durch Nordrhein-Westfalen.
Unabhängig von der Demonstration in Ahaus kündigen die beteiligten Organisationen an, ihre Proteste auch im kommenden Jahr fortzusetzen. Konkret ist für Samstag, 24. Januar 2026, eine Demonstration am Autobahn-Rasthof Bottrop im Stadtteil Fuhlenbrock geplant.
Nach Angaben der Initiativen liegt der Rasthof unmittelbar an der A2 und damit an einem zentralen Abschnitt der möglichen Transportstrecke von Jülich nach Ahaus. Dieser Bereich sei derzeit durch eine Großbaustelle stark verengt und werde deshalb als besonders sensibel eingestuft.
Zur Demonstration am Sonntag wird eine Anreise aus verschiedenen Städten organisiert. Vom Bahnhof Ahaus soll um 13.45 Uhr ein kostenloser Shuttle-Bus zum Zwischenlager eingesetzt werden. Vor Ort sind Redebeiträge angekündigt, unter anderem von Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Initiativen und Verbände.