Radstation in Münster bekommt neuen Betreiber: Sicherheit und Auslastung weiter im Fokus

Ein 55-jähriger Radfahrer wurde bei einem Fahrradunfall in Berg Fidel schwer verletzt. Die Polizei Münster sucht Zeugen,
Foto: Kaffeebart

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Zum 1. Oktober 2025 übernimmt der Fahrradhändler Drahtesel den Betrieb der Radstation am Hansator. Das Fahrradparkhaus auf der Ostseite des Hauptbahnhofs wurde im Sommer 2022 eröffnet und bietet Platz für rund 2.000 Fahrräder. Zuständig für die Neuvergabe war die städtische Gesellschaft WBI, die auch die Parkhäuser betreibt. Bislang lag der Betrieb bei der Radstation GmbH, die weiterhin die große Radstation am Berliner Platz führt.

Kritik am Verfahren und Sorge um kürzere Öffnungszeiten

Die Radstation GmbH hätte den Standort gerne weitergeführt, musste aber dem neuen Betreiber weichen. Streitpunkt ist vor allem die geplante Reduzierung der Öffnungszeiten: Statt wie bisher von 5:30 bis 23 Uhr soll die Radstation künftig nur noch von 7 bis 18 Uhr geöffnet sein. Kritiker fürchten, dass dies die Attraktivität weiter schwächt und am Abend ein Sicherheitsproblem entstehen könnte.

Was versteht die Polizei NRW unter „Angsträumen“?

Die Polizei NRW definiert Angsträume als Orte, die Menschen subjektiv als unsicher wahrnehmen – auch dann, wenn dort objektiv wenig passiert. Ursachen sind häufig schlechte Beleuchtung, mangelnde soziale Kontrolle, einsame Wege oder unübersichtliche Architektur. Gerade Bahnhofsbereiche gelten als besonders sensibel. Wenn die Präsenz von Personal oder Sicherheitsdiensten sinkt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzerinnen und Nutzer solche Orte meiden.
Am Hansator ist die Lage sensibel: Schon in der Vergangenheit gab es Diskussionen um Aufenthaltsqualität und Sicherheit im Bahnhofsviertel.

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Neue Angebote durch Drahtesel

Der neue Betreiber Drahtesel kündigt an, die Radstation attraktiver machen zu wollen. Geplant sind unter anderem eine Fahrradwaschanlage, eine Werkstatt mit längeren Servicezeiten und ein deutlich größeres Mietradangebot. Damit soll der Standort nicht nur sicherer, sondern auch praktischer für Pendlerinnen und Pendler werden – gerade für diejenigen, die aus dem Münsterland täglich in die Stadt fahren.

Vergleich mit anderen Städten

Ein Blick nach Bielefeld oder Dortmund zeigt, dass große Fahrradparkhäuser besser genutzt werden, wenn Sicherheit, Service und Integration ins ÖPNV-Angebot stimmen. Dort ist die Personalpräsenz oft höher, und zusätzliche Dienstleistungen wie Reparatur oder Leihsysteme werden stärker nachgefragt. Münster liegt mit einer Auslastung von nur 28 bis 30 Prozent deutlich unter diesen Werten.

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