Skyhub PAD expandiert international: Warum Münster vorerst außen vor bleibt

Der Rat Münster entscheidet über neue Vertreter im Aufsichtsrat des Flughafens Münster/Osnabrück.
Rüdiger Wölk, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons

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Münster. Für Münster ist der Flughafen Münster/Osnabrück der entscheidende Verkehrsknotenpunkt für nationale und internationale Flugverbindungen. Besonders die Route nach München gilt als zentrale Achse für Geschäftsreisende, wissenschaftliche Kooperationen und Umsteiger in das weltweite Streckennetz. Genau diese Verbindung bleibt auch in Zukunft im Angebot der Lufthansa – und das prägt die aktuelle Lage am FMO.

Während andernorts neue Modelle zur Sicherung von Flugverbindungen entstehen, besteht für Münster derzeit kein akuter Handlungsbedarf. Die München-Verbindung bleibt bestehen. Damit rücken alternative Konzepte wie Skyhub PAD für den Flughafen Münster/Osnabrück vorerst in den Hintergrund.

Ein ostwestfälisches Modell aus einer konkreten Lücke heraus

Skyhub PAD ist kein klassischer Airline-Neustart, sondern das Ergebnis einer regionalen Initiative in Paderborn. Dort hatten Unternehmerinnen und Unternehmer reagiert, nachdem Lufthansa angekündigt hatte, die Verbindung zwischen Paderborn/Lippstadt und München einzustellen. Ziel war es, den Anschluss an das Münchner Drehkreuz eigenständig zu sichern.

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Seit September 2025 wird die Strecke betrieben. Den operativen Flugbetrieb übernimmt die dänische Fluggesellschaft Danish Air Transport, während Skyhub PAD Finanzierung, Vermarktung und Streckenentwicklung verantwortet. Geflogen wird mit Turboprop-Maschinen des Typs ATR 72. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich daraus ein tragfähiges Modell, das von einer wachsenden Zahl regionaler Gesellschafter getragen wird.

Warum der FMO kein Einsatzfeld für Skyhub wurde

Als im Herbst 2025 auch die München-Verbindung ab Münster/Osnabrück öffentlich diskutiert wurde, rückten alternative Szenarien kurzzeitig in den Fokus. Mit der Entscheidung der Lufthansa, die Strecke weiter selbst zu bedienen, änderte sich die Ausgangslage jedoch grundlegend.

Aus Sicht Münsters ist damit klar: Der direkte Zugang zum Münchner Drehkreuz bleibt gesichert. Wo diese Verbindung vorhanden ist, entsteht kein verkehrliches Defizit, das ein regional getragenes Ersatzmodell auffangen müsste. Anders als an Standorten mit vollständigem Wegfall von Linienverbindungen besteht am FMO keine strukturelle Lücke, die ein Projekt wie Skyhub PAD schließen müsste.

Expansion dorthin, wo Anschluss fehlt

Stattdessen richtet Skyhub PAD seinen Blick auf Regionen, in denen genau diese Lücke existiert. Ab dem Sommerflugplan 2026 soll die südungarische Stadt Pécs zweimal wöchentlich an München angebunden werden. Für das Unternehmen ist dies der erste Schritt über Deutschland hinaus.

Entscheidend ist dabei weniger der einzelne Standort als die Funktion der Verbindung. Über München erhalten Reisende aus Pécs Zugang zu einem internationalen Drehkreuz mit zahlreichen Weiterflugmöglichkeiten. Für Skyhub PAD steht damit nicht die Punkt-zu-Punkt-Strecke im Vordergrund, sondern die Einbindung in ein größeres Netzwerk – ein Ansatz, der sich bereits in Ostwestfalen bewährt hat.

München als konstante Schaltstelle

Unabhängig vom Abflugort bleibt München der zentrale Knoten im Geschäftsmodell von Skyhub PAD. Über Interlining-Vereinbarungen können Flüge mit Anschlüssen innerhalb des Lufthansa-Netzes kombiniert werden. Perspektivisch soll diese Zusammenarbeit weiter vertieft werden, um internationale Umsteigeverbindungen noch attraktiver zu machen.

Für die Region Paderborn bleibt München damit der Kernmarkt. Die internationale Erweiterung soll das Modell breiter aufstellen und weniger abhängig von einzelnen Strecken machen.

Bedeutung für Münster: Stabilität statt Ersatzlösung

Für Münster ergibt sich aus dieser Entwicklung vor allem eines: Planungssicherheit. Die wichtigste innerdeutsche Flugverbindung bleibt am Flughafen Münster/Osnabrück erhalten, ein alternatives Regionalmodell ist derzeit nicht erforderlich. Skyhub PAD wird damit nicht zu einem Akteur im Münsterland, sondern bleibt ein Beispiel dafür, wie andere Regionen auf drohende Lücken im Luftverkehr reagieren.

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