
Münster. Die Gegnerinnen und Gegner der geplanten Straßenumbenennungen in Münster-Mitte warnen vor erheblichen Kosten für die Stadt. Nach einer Anfrage der Bürgerinitiative für Münsters Straßen soll ein möglicher Bürgerentscheid rund 330.000 Euro kosten. Diese Zahl habe die Stadt Münster auf Nachfrage bestätigt, teilte die Initiative am Dienstag mit.
Die Bürgerinitiative sieht in den erwarteten Ausgaben ein Argument, das laufende Verfahren zu beenden. In einer Mitteilung heißt es, man halte den Zeitpunkt für gekommen, das Thema Straßenumbenennungen abzuschließen und sich wieder drängenderen Fragen der Kommunalpolitik zuzuwenden. Damit bezieht sich die Initiative auf den Beschluss der Bezirksvertretung Mitte vom Mai 2025, mehrere historisch belastete Straßennamen zu ändern.
Im Frühjahr hatte die Bezirksvertretung Münster-Mitte beschlossen, fünf Straßen umzubenennen, deren Namensgeber aus Sicht der Verwaltung historisch belastet sind. Betroffen sind unter anderem die Admiral-Scheer-, Admiral-Spee-, Skagerrak-, Otto-Weddigen- und Langemarckstraße. Gegen diese Entscheidung sammelte die Bürgerinitiative im Sommer über 8.000 Unterschriften, um einen Bürgerentscheid über die Rücknahme des Beschlusses zu erzwingen.
Sollte die Bezirksvertretung ihren Beschluss nicht zurücknehmen, wäre ein Bürgerentscheid nötig. Dafür müssten mehr als 10 Prozent der Stimmberechtigten im Bezirk Münster-Mitte zustimmen – laut Stadt sind das 10.712 Personen. Ein konkreter Termin für die Abstimmung steht noch nicht fest.
Die Stadt Münster hatte bereits betont, dass für Anwohnerinnen und Anwohner im Fall einer Umbenennung keine direkten Gebühren entstehen, etwa für neue Ausweisdokumente oder Grundbuchänderungen.
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