Über 200 Menschen demonstrieren gegen Tierversuche in Münster

Über 200 Menschen demonstrieren gegen Tierversuche in Münster
Foto: Tierbefreiungstreff Münster

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Münster. Mehr als 200 Menschen haben am Samstag, 13. Dezember 2025, in der weihnachtlich geprägten Innenstadt von Münster gegen Tierversuche demonstriert. Zu der Kundgebung hatte das Bündnis gegen Tierversuche Münster aufgerufen. Im Mittelpunkt des Protests standen Forderungen nach einer tierversuchsfreien Medizin und Forschung sowie konkrete politische und rechtliche Veränderungen auf nationaler und europäischer Ebene. Nach Angaben des Bündnisses bewegte sich der Demonstrationszug durch stark frequentierte Bereiche der Innenstadt und machte damit bewusst auf das Thema aufmerksam. Wie das Bündnis mitteilt, sollte der Protest nicht nur auf Missstände hinweisen, sondern zugleich aktuelle politische Entwicklungen aufgreifen und verstärken.

Politischer Anlass und Forderungen der Demonstration

Auslöser der Demonstration war unter anderem eine Bundestagspetition mit dem Titel „Tierversuche an Affen stoppen“, die innerhalb von sechs Wochen rund 40.000 Unterschriften erreicht hat. Damit muss sich nun der Petitionsausschuss des Bundestages mit dem Anliegen befassen. Nach Darstellung der Veranstalter zeigt dies, dass das Thema Tierversuche zunehmend auch politisch an Gewicht gewinnt. Gleichzeitig verwies das Bündnis darauf, dass in den USA in diesem Jahr neue Regelungen beschlossen wurden, die die Zulassung von Medikamenten auch auf Basis alternativer Testverfahren ohne Tierversuche ermöglichen. Diese Entwicklung wird von den Organisatoren als Schritt gesehen, um die Sicherheit von Medikamenten zu verbessern, da bestimmte Nebenwirkungen beim Menschen in Tierversuchen nicht erkennbar seien.

Zu den zentralen Forderungen der Demonstration gehörte, Schritte einzuleiten, um Tierversuche an Affen zu beenden, sowie eine Anpassung des EU-Rechts. Darüber hinaus fordern die Initiativen, dass die Gefährdungsstufe von Affenarten im internationalen Handel verbindlich an der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature ausgerichtet wird. Versuche an Menschenaffen sollen nach dem Willen der Demonstrierenden ausnahmslos verboten werden. Zudem plädiert das Bündnis dafür, die öffentliche Förderung tierversuchsfreier Methoden und Forschungsprojekte jährlich um mindestens zehn Prozent zu erhöhen. Diese Aktuelle Meldung aus Münster ordnet sich damit in eine breiter geführte gesellschaftliche Debatte ein.

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Kritik an Forschungslaboren und Protestform in Münster

Ein weiterer Schwerpunkt der Kundgebung lag auf dem in Münster ansässigen Tierversuchslabor Labcorp Drug Development, das früher unter dem Namen Covance bekannt war. Nach Angaben des Bündnisses gegen Tierversuche sterben dort jährlich rund 2.000 Affen sowie zahlreiche weitere Tiere im Rahmen von Giftigkeitsprüfungen. Diese Zahlen wurden von den Veranstaltern als Beleg für die Dringlichkeit eines Umdenkens in der medizinischen Forschung angeführt. Laut Mitteilung des Bündnisses passe ein solches Labor nicht zu dem Selbstverständnis Münsters als Wissenschaftsstandort.

Um ihre Kritik sichtbar zu machen, nutzten die Teilnehmenden verschiedene Aktionsformen. Dazu gehörten selbst gestaltete Schilder, Lichterketten sowie ein Stoffaffe, der in einem Käfig auf einem Auto montiert war. Der Demonstrationszug startete am Domplatz, führte unter anderem am Stadtmuseum vorbei und legte eine Zwischenkundgebung ein. Ziel war es, auch unbeteiligte Passantinnen und Passanten zu erreichen und für das Thema zu sensibilisieren.

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