Verkehrschaos statt Entlastung: Neue Straßensperren im Kiepenkerlviertel sorgen für Kritik

Am Sonntag, den 28. September, müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer in Münster auf eine Einschränkung einstellen: Vollsperrung der Schifffahrter-Damm-Brücke.
Symbolfoto

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Münster. Während der Weihnachtsmärkte greift in Münsters Innenstadt erstmals ein erweitertes Verkehrskonzept. Ziel der Stadt ist es, die hohen Besucherzahlen besser zu steuern und die Sicherheit in der Altstadt zu erhöhen. Doch insbesondere im Kiepenkerlviertel stoßen die neuen Regelungen bei Gewerbetreibenden und Anliegern auf deutliche Kritik.

Seit Ende November sind während der Öffnungszeiten der Weihnachtsmärkte mehrere Straßen im Bereich Drubbel, Roggenmarkt, Bogenstraße und Teilen des Spiekerhofs für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Durchfahrt ist täglich ab 11 Uhr bis zum Ende des Marktbetriebs untersagt. Die Stadt begründet die Maßnahme mit der Lenkung von Fußgängerströmen sowie mit Sicherheitsaspekten.

Unübersichtliche Situation an Zufahrten

Vor allem an den Wochenenden führt die neue Verkehrsführung nach Einschätzung von Geschäftsleuten zu unklaren Situationen. Autofahrerinnen und Autofahrer würden Sperren häufig erst spät erkennen und müssten dann kurzfristig wenden. Besonders an stark frequentierten Kreuzungen komme es dadurch zu stockendem Verkehr und Verunsicherung.

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Zwar sind für Anlieger, Pflegedienste und andere berechtigte Personen Ausnahmegenehmigungen vorgesehen. In der Praxis berichten Betroffene jedoch von Problemen bei der Durchfahrt – auch trotz entsprechender Berechtigung. Hinzu komme, dass Lieferverkehre und Paketdienste den gesperrten Bereich nur eingeschränkt erreichen könnten.

Auswirkungen auf Kunden und Betriebe

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Erreichbarkeit der Geschäfte, insbesondere für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen. Ein kurzes Vorfahren mit dem Auto sei während der gesamten Vorweihnachtszeit nicht mehr möglich. Auch Veränderungen bei Taxi-Halteplätzen würden von vielen Kundinnen und Kunden nicht wahrgenommen, was zusätzliche Wege erforderlich mache.

Die Stadt verweist auf alternative Angebote wie das Theaterparkhaus oder Park-and-Ride-Plätze am Stadtrand. Dort stehen unter anderem am Coesfelder Kreuz rund 1.000 Stellplätze zur Verfügung, die samstags mit einem Kombiticket inklusive Busfahrt genutzt werden können. Dennoch sehen Gewerbetreibende die Innenstadtanbindung als verschlechtert an.

Stadt setzt auf Sicherheit und Entlastung

Aus Sicht der Stadtverwaltung sind die Sperren Teil eines umfassenden Sicherheits- und Besucherlenkungskonzepts. Neben festen Sperrstellen kommen zusätzliche Ordnungskräfte und ein privater Sicherheitsdienst zum Einsatz. Zudem gilt auf den Weihnachtsmärkten ein Messerverbot, das von Polizei und Ordnungsdienst kontrolliert wird.

 

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