
Köln/Münster. Ein Moment mit Münster-Bezug sorgte in der jüngsten Folge der Quizshow „Wer wird Millionär?“ für Aufsehen. In der 3-Millionen-Euro-Woche am 9. Oktober 2025 saß Kandidat Christopher Suhr auf dem Ratestuhl von Günther Jauch, als ihm die 50.000-Euro-Frage gestellt wurde: „Was möchte jemand tun, der sich auf Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes beruft?“
Die richtige Antwort – „den Kriegsdienst verweigern“ – kam ausgerechnet aus dem Publikum: Hilal C., Volljuristin, geboren in Münster und heute in Düsseldorf lebend, sprang auf und erklärte souverän, dass Artikel 4 die Glaubens- und Gewissensfreiheit garantiere. Darauf könne man sich berufen, wenn man aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe ablehne.
Mit dieser präzisen Erklärung verhalf die Münsteranerin dem Kandidaten zum sicheren Gewinn von 50.000 Euro. Die Szene ging schnell viral – nicht wegen des Gewinns, sondern wegen eines Moments, der kurz darauf folgte.
Moderator Günther Jauch machte nach der richtigen Antwort eine spontane Bemerkung, die in sozialen Medien für Diskussionen sorgte. Er sagte sinngemäß, er habe „Angst gehabt, als er das Kopftuch gesehen habe“, und entschuldigte sich sofort im selben Atemzug. Die Juristin reagierte ruhig und betonte, dass sie Jauchs Kommentar nicht persönlich nehme.
Die Szene zeigte, wie sensibel das Thema Religion und äußere Wahrnehmung auch im Unterhaltungsfernsehen bleibt – und wie souverän man damit umgehen kann. In Interviews nach der Sendung wurde hervorgehoben, dass die Frau durch Fachwissen und Gelassenheit überzeugte.
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Kandidat Christopher Suhr erreichte nach der 50.000-Euro-Frage noch die 100.000-Euro-Stufe, scheiterte dort jedoch an einer Frage zum „Ende des Universums“. Dennoch nahm er 55.000 Euro mit nach Hause – dank eines entscheidenden Moments, in dem eine Münsteranerin das Publikum und den Moderator gleichermaßen beeindruckte.
Dass eine in Münster geborene Juristin in einer Quizsendung landesweit Schlagzeilen macht, zeigt: Herkunft kann plötzlich zum spannenden Aufhänger einer Geschichte werden – und manchmal reicht eine klare Antwort auf eine Grundgesetzfrage, um Millionen Zuschauer zu erreichen.